Iguazu
Nachdem wir unser Busticket für den nächsten Stopp gekauft haben, haben wir unser Gepäck am Gepäckschalter abgegeben, und schon ging es mit dem Uber super günstig für umgerechnet 7 CHF inkl. Trinkgeld quer durch ganz Foz do Iguazú los nach Iguazú auf der brasilianischen Seite.
Egal, was du denkst – die brasilianische Seite der Wasserfälle ist ein absolutes Muss. Ehrlich gesagt, fanden wir sie sogar beeindruckender und intensiver. Man kommt viel näher an die Wasserfälle heran und kann sich auch zurückziehen, um einen grossartigen Überblick zu geniessen.
Wir hätten gerne mehr Zeit dort verbracht, denn es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie Wandern oder Radfahren, um die Umgebung noch intensiver zu erkunden. Die Tickets haben wir ganz entspannt vor Ort gekauft – ich glaube, für umgerechnet etwa 20 CHF. Wer möchte, kann sie aber auch bequem hier online erwerben.
Florianópolis
Anreise
Wir wollten das Busticket von Foz do Iguaçu nach Florianópolis eigentlich online kaufen - mal wieder ohne Erfolg. 😬 Weder direkt bei den Busunternehmen noch über Plattformen klappte es. Warum?
Unklar. Vielleicht lag es erneut an einem Zahlungssystem, das nicht für Ausländer ausgelegt ist, oder daran, dass wir keine CPF (brasilianische Steuernummer) hatten. Schliesslich haben wir am
Busterminal in Foz do Iguaçu beim Busunternehmen Catarinense ganz easy ein Ticket gekauft, für umgerechnet +/- 100 CHF, also recht teuer.
Wir hatten ja schon in Argentinien ähnliche Preise erlebt, aber dieser Bus war die 100 CHF definitiv wert. Er war absolute Extraklasse: Die Sitze waren unglaublich bequem, und obendrein gab es noch eine Decke, ein Kissen und weitere kleine Goodies. Ausserdem wurden während der Fahrt zwei bis drei Stopps eingelegt, bei denen man die Toilette benutzen oder sich etwas zu essen und trinken holen konnte.
Kurz vor unserer Ankunft begann es heftig zu regnen. Nikki erhielt sogar eine Warnmeldung auf Google Maps wegen Starkregens in Florianópolis. Nachdem wir den Wetterbericht überprüft hatten, entschieden wir uns zunächst, die drei gebuchten Hotelnächte in Florianópolis zu stornieren und uns vor Ort einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Stattdessen haben wir für die erste Nacht ein Hotel im Centro, unserem Ankunftsort, gebucht. Vor Ort sah die Situation dann allerdings doch nicht so schlimm aus, und wir haben es ein wenig bereut, so voreilig gehandelt zu haben - mal wieder unüberlegt reingeschossen. 😬 Was das Essen angeht, haben wir unsere Entscheidung jedoch auf keinen Fall bereut.
Centro
Centro selbst ist nicht besonders schön, eher eine typische grössere Stadt. Dafür gibt es aber eine ziemlich gute Auswahl an Restaurants und Bars.
Centro - Food und Drinks
- Bier: Die Brasilianer haben eine Vorliebe für deutsche Namen – Eisenbahn, Schornstein und Co. 😆
- Le Rose Restaurante e Café: Was das Essen angeht, haben wir unsere Entscheidung jedoch auf keinen Fall bereut. Durch den ungeplanten Zwischenstopp haben wir eine echte Perle entdeckt. Eigentlich hatten wir vor, in ein anderes Restaurant zu gehen, wollten aber vorher noch einen Drink nehmen. Die Drinks waren ausgezeichnet, die Atmosphäre einladend, und die Bedienung unglaublich freundlich. Spontan entschieden wir uns, gleich dort zu bleiben und zu essen – eine Entscheidung, die sich als absolut richtig herausstellte!
- Hangar T6 Listening Bar: Eine coole Bar mit ausgezeichnetem Bier – und diesmal gab es sogar wieder ein richtiges NEIPA! 🍺
Centro - Hotel
Wir waren im Bewiki. Es war eher teuer (rund 80 CHF), aber ganz gut. Das Konzept war jedoch etwas merkwürdig – es schien ein Hotel zu sein, aber irgendwie auch ein Krankenhaus, was uns etwas verwirrt hat. Das Fitnessstudio war klein, hatte aber alle nötigen Geräte (wenn du mich fragst 😉). Das Frühstück war hervorragend, und die Lage war ebenfalls in Ordnung.
Jurerê
Zunächst fuhren wir Richtung Norden nach Jurerê, einem hübschen Ort, der jedoch etwas schickimicki wirkt. Leider spielte das Wetter nicht mit, sodass wir nur wenig unternehmen konnten. Der Ort selbst bietet nicht allzu viel, soweit wir das beurteilen können – abgesehen von dem Foodmarket, den wir besucht haben. Zur Umgebung können wir aufgrund des schlechten Wetters kaum etwas sagen, da wir vor Ort geblieben sind. Das Essen war jedoch wieder einmal ausgezeichnet.
Am zweiten Tag entschieden wir uns, mit dem Auto über die Insel zu fahren, um sie ein wenig zu erkunden. Die Landschaft war atemberaubend schön, doch das weiterhin schlechte Wetter trübte die Stimmung leider etwas.
Jurerê - Food und Drinks
- Restaurante Alameda - Jurerê: Direkt am Strand gelegenes Restaurant/Bar mit köstlichen Cocktails. Es scheint zu einem Hotel zu gehören, daher ist unklar, ob es offiziell für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Einfach hingehen und freundlich nachfragen!
- O Original na Brasa Parrilla: Die Platte war unglaublich lecker, besonders das Knoblauchbrot. Wir waren regelrecht süchtig und haben gleich noch zweimal nachbestellt. Auch die Umgebung war super – viele Food-Stände und Bars, es ist richtig was los dort.
- Rocca Restaurante: Das Essen war sehr lecker, allerdings recht teuer. Das Ambiente war in Ordnung.
- Barraca Dukaká: Leider gibt es hier nicht so viele Fruchtstände wie in Peru oder Bolivien, aber dieser war eine echte Perle. Açaí findet man zwar überall, aber dieses hier war besonders üppig, mega lecker und preislich völlig in Ordnung. Açaí ist eine Frucht, die in Florianópolis als gefrorenes Smoothie serviert wird – oft garniert mit Früchten und Granola, wenn man möchte.
Jurerê - Hotel
Leider war unser ursprüngliches Hotel bereits ausgebucht, sodass wir nach langem Hin und Her ein Apartment gemietet haben. Als wir dort ankamen, war es eine Katastrophe: kein Mensch weit und
breit, und die gesamte Anlage war eine einzige Baustelle. Nach einer nervigen WhatsApp-Konversation mit dem Vermieter hatten wir genug. Zum Glück konnten wir die Buchung stornieren.
Schliesslich landeten wir im Jurerê Beach Village, das wir aus unerklärlichen Gründen super günstig buchen konnten. Das war ein
Volltreffer! Direkt am Strand, ein wunderschönes Zimmer, tolle Lage, ein schönes Fitnessstudio und ein hervorragendes Frühstück – auch wenn es recht teuer war.
Lagoa da Conceição
Wir liessen uns nicht beirren und blieben, da der Wetterbericht Besserung versprach. Schliesslich entschieden wir uns, an einem anderen Ort zu übernachten. Wir wurden belohnt: Der vorletzte Tag war schon angenehm, wir hatten tatsächlich Sonnenschein und konnten zum ersten Mal am Strand entspannen. Der letzte Tag war dann der absolute Höhepunkt: Wir gingen bei bestem Wetter am Morgen an der Laguna joggen, verbrachten noch etwas Zeit am Strand und unternahmen eine traumhafte Wanderung mit atemberaubender Aussicht.
- Joaquina Beach: Der Joaquina Beach ist eigentlich der schönere, aber für meinen Geschmack etwas zu überlaufen. Überall gibt es Restaurants und Strandbars mit lauter Musik. Die nahegelegenen Dünen sind zwar nett, aber nicht wirklich spektakulär.
- Mole Beach: Der Mole Beach ist ganz nett und relativ lang, aber nicht besonders spektakulär. Dafür finde ich ihn gemütlicher, mit ein paar charmanten Strandbars, die zum Verweilen einladen.
- Trilha Praia do Gravatá: Der offizielle Wanderweg ist schon beeindruckend schön, aber wir haben auf einem Hügel jemanden entdeckt und wollten natürlich auch dort hin. Irgendwie haben wir es geschafft und wurden mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt. Laut Google Maps müsste der Aussichtspunkt ungefähr hier sein. Eine offizielle Wegbeschreibung habe ich leider nicht gefunden, aber wir haben unsere Route getrackt.
Lagoa da Conceição - Food und Drinks
Unser Hotel war etwas ausserhalb, wo es eine Strasse mit vielen Restaurants gab. Wirklich herausragend war keines davon, ausser dem
- Veggie-Restaurant Taboo Tiki Bar: Leider haben wir dort nur einen Cocktail getrunken – der war allerdings super lecker. Das Essen haben wir nicht probiert, aber es sah sehr appetitlich aus!
Die Lage in Lagoa haben wir selbst nicht genauer erkundet, aber dort findet man bestimmt das eine oder andere gute Restaurant.
Beim nahegelegenen Mole Strand sind wir gleich zweimal in die
- Strandbar Barraco Da Mole: Eine coole Strandbar – recht belebt, mit guten Drinks, leckerem Açaí und super netter Bedienung.
Lagoa da Conceição - Hotel
Das Hotel Joaquina 433 war wirklich schön und, soweit ich weiss, das günstigste, das wir bisher hatten. Es lag etwas abgelegen, was aber kein Problem war, da wir ein Auto hatten. Das Zimmer war klein, aber schön eingerichtet und sogar mit eigenem Bad. Die Familie, die das Hotel betreibt, ist unglaublich nett. Das Frühstück war super. Leider konnten wir keinen Late Checkout machen, aber wir durften unser Gepäck dort lassen und später noch in der Gemeinschaftsdusche duschen.
Fazit
Wie bereits erwähnt, hatten wir Brasilien ursprünglich überhaupt nicht auf dem Schirm und wollten eigentlich gar nicht dorthin. Nachdem uns aber Argentinien etwas genervt hat und uns eine
Brasilianerin Florianópolis empfohlen hat, haben wir uns kurzerhand entschieden, es auszuprobieren – und wir haben es keine Sekunde bereut. Es ist günstig und bietet trotzdem einen guten
Standard. Die Leute sind unglaublich nett, das Essen ist fantastisch, und die Landschaft war einfach beeindruckend.
Rückblickend würden wir unsere Route vermutlich so gestalten, dass wir von Bolivien über Brasilien und vielleicht Paraguay nach Buenos Aires fahren. Alternativ hätten wir Argentinien auch ganz überspringen können und stattdessen von Rio de Janeiro in die USA fliegen (armes Argentinien 😋).
Nice to Know
Food and Drinks
Wie schon erwähnt, stehen sie auf ungewöhnliche deutsche Worte wie "Schornstein" oder "Eisenbahn" für ihre Biere. Im Supermarkt gibt es eigentlich eine recht gute Auswahl, und auch in einigen Bars findet man oft eine solide Auswahl an verschiedenen Sorten. Allerdings sind sie extrem begeistert von Heineken – zum Glück auch von Corona. 😅 In Restaurants beschränkt sich die Bierauswahl meist auf diese beiden Marken und vielleicht ein paar andere Importbiere.
Sonstiges
Transport
In den Städten gibt es Uber, und das zu sehr günstigen Preisen. Auch die wenigen Fahrten, die wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln gemacht haben, verliefen problemlos.
Wir konnten relativ günstig ein Auto mieten, allerdings ist Vorsicht geboten: Die Fahrzeuge sind standardmässig nicht wie in Europa versichert, was bedeutet, dass man im Grunde gar nicht versichert ist.
Wie gut die Semi-Cama-Busse sind, können wir nicht beurteilen, aber die Cama-Busse wirken wie echte erste Klasse. Der Online-Ticketkauf scheint für Ausländer jedoch schwierig zu sein. Unsere einzige Fahrt von Iguazú nach Florianópolis konnten wir weder auf der Website des Busunternehmens noch über eine Plattform buchen. Am Terminal war der Kauf allerdings völlig unkompliziert.
Internet
Zur Netzabdeckung in Brasilien können wir nicht viel sagen, da wir lediglich von Iguazú nach Florianópolis gereist sind – und das in einem Nachtbus. In Florianópolis selbst war die Abdeckung jedoch sehr gut. Das WLAN in Hotels, Bars und Restaurants war meist zuverlässig und schnell.
Sprache
Ohne Portugiesisch wird es wirklich schwierig. Spanisch hilft ein wenig, aber Englisch war mit wenigen Ausnahmen kaum nützlich. Zum Glück gibt es den Google Translator – ohne den hätten wir es vermutlich nicht einmal geschafft, ein Auto zu mieten. Die Dame bei der Autovermietung konnte nämlich kein Wort Englisch, und wir kein Wort Portugiesisch. Immerhin kann ich ein Eisenbahn- oder Schornstein-Bier bestellen. 🤣
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