Inhaltsverzeichnis
- Auckland
- Camping 2.0
- Cathedral Cove und Umgebung
- Hobbiton
- Rotorua und Umgebung
- Tongariro-Nationalpark
- Fossil Canyon
- Egmont-Nationalpark
- Wellington
- Marlborough Sounds
- Abel-Tasman-Nationalpark
- Vom Norden nach Queenstown
- Queenstown und Umgebung
- Fiordland-Nationalpark
- Mount Cook
- Vom Mount Cook nach Christchurch
- Christchurch
- Fazit
- Highlights
- Reise-Tipps
Auckland
Da wir ungefähr wussten, wann wir in Neuseeland sein würden, und wegen der Hochsaison, haben wir unser Hotel in Auckland und den Camper im Voraus gebucht. Ein paar Tage vor der Anreise merkten wir dann, dass wir einen Denkfehler hatten. 🙈 Von Französisch-Polynesien nach Neuseeland gibt’s einen Zeitzonenwechsel – wir verlieren einen Tag. Das hatten wir bei der Buchung nicht bedacht. 🤦♀️ Daher blieb uns leider nur eine Nacht in Auckland.
Nach der ewig langen Nacht sind wir dann endlich angekommen. Am Flughafen wollten wir eigentlich den Bus nehmen. Wir waren uns nicht sicher, ob wir am richtigen Ort standen. Zwar hiess es "Bus to City", aber es gab noch eine andere Station für öffentliche Busse. Da nach einer gefühlten Ewigkeit immer noch kein Bus kam, gaben wir auf und nahmen stattdessen einen Shuttle für 20 NZD pro Person direkt zum Hotel.
Da das Einchecken noch nicht möglich war, gaben wir unser Gepäck ab und machten uns auf die Suche nach Futter, wobei wir feststellten, dass es hier sehr viele asatische Restaurants gibt. Auch sonst ist Auckland sehr asatisch geprägt – damit hatten wir nicht gerechnet. Und die Stadt wirkte von Anfang an angenehm entspannt. Nach einem leckeren Burger und einem guten und sehr günstigen Bier konnten wir endlich ins Hotel. Nikki fiel nach einer Dusche ins Bett, während ich an die Hotelbar ging. Und da hatte ich schon so eine Vorahnung, dass Neuseeeland ein Paradies für Bierliebhaber ist.
Am Abend erkundeten wir Ponsonby – und da war richtig was los. Überall volle Restaurants und Bars, eine super Stimmung – Sommer, Wochenende, perfekte Kombi. Lange nicht mehr so eine lebendige Szene erlebt! Hier entdeckte ich die perfekte Bar für mich: eine riesige Auswahl an frisch gezapftem Bier. Langsam glaube ich wirklich, dass Neuseeland ein Bierparadies ist. 😍🍻
Und das Beste? Angenehme Preise für Schweizer. 😄
Food und Drinks
Auckland ist kulinarisch stark von der asiatischen Küche beeinflusst und bietet dazu eine grossartige Auswahl an Bieren. Im Viertel Ponsonby ist richtig etwas los, und man findet unzählige gute Restaurants und Bars.
- Beim Foodtruck The White Lady haben wir einen leckeren Burger und ein tolles Toastie genossen – auch wenn das Toastie mit einer ordentlichen Menge scharfer Jalapenos etwas mehr Kick hatte, als wir erwartet hatten. 🌶️🥵
- Das Pub Mr. Murdoch's bietet eine gemütliche Terrasse und eine hervorragende Bierauswahl. Und das "Beer of the Week" ist ein Schnäppchen!
- Die Bar The Broken Lantern Ponsonby Viertel war für mich das absolute Bierparadies – eine riesige Auswahl an frisch gezapftem Bier. Das Beste: zwei wirklich herausragende NEIPAs. 💖
- Vis-à-vis der Bar gab es das gut bewertete asiatische Restaurant Khu Khu Eatery - Ponsonby Branch, für das wir uns entschieden haben. Als wir Platz nahmen, stellten wir fest: Es ist ein veganes Restaurant – und Nikki, der eingefleischte Carnivore, hatte sich dafür entschieden. 😂 Aber wir wurden positiv überrascht! Es war wirklich hervorragend, und das Fleisch hat überhaupt nicht gefehlt.
Hotel
Das Hotel LyLo Auckland war durchaus eine gute Wahl – zwar hatten wir in unserem Zimmer keine Fenster, aber mit top Lage. Sogar ein Abendessen war inklusive, aber das haben wir verpeilt. 😅 Die Bar war gemütlich, mit Snacks und einer tollen Bierauswahl. Auch sonst gab’s super Facilities: Waschmaschine, Gepäckaufbewahrung – und sogar einen Tätowierer. 😂
🏕️ Camping 2.0
Unseren Camper für Neuseeland haben wir über Camperdays bei Spaceship Rentals gebucht – wieder als One-Way-Miete, mit Abholung in Auckland und Rückgabe in Christchurch. Insgesamt waren wir 22 Tage damit unterwegs. Der Vorteil bei der Buchung über Camperdays: Dieses Mal waren wir voll versichert. Allerdings habe ich die Versicherungsbedingungen in Neuseeland nicht genau geprüft – vielleicht ist eine solche Absicherung hier ohnehin Pflicht.
Und wieder bekamen wir ein älteres Auto, aber in deutlich besserem Zustand als der erste Travellers. Allerdings war es kleiner – mehr ein grosses Auto als ein Van. Anfangs dachten wir, es könnte zu eng werden, aber nachdem wir uns gut eingerichtet hatten, funktionierte es ganz gut. Klar, wir mussten oft umräumen, aber das gehört beim Camping eben dazu. Ohne den ganzen Self-Contained-Kram (WC, Waschbecken, Tank) wäre es sogar richtig geräumig gewesen. Und das Überwurfszelt hat das Ganze noch gemütlicher gemacht.
Allerdings muss man sagen, dass dieses Setup für uns nur bei gutem Wetter funktionierte. Wir waren darauf angewiesen, vieles draussen zu erledigen, wie zum Beispiel das Kochen. Bei Regen, Kälte oder Wind war das Auto viel zu klein. Ein weiterer Nachteil: Hinten konnte man nicht richtig sitzen, da die Decke zu niedrig war.
Es gab tatsächlich Momente, in denen wir dem zweiten Travellers ein wenig nachtrauerten – vor allem wegen der Grösse. In Neuseeland gibt es die Travellers ebenfalls, und hier sehen sie deutlich besser aus. 😄 Aber wie immer hat alles seine Vor- und Nachteile – auch unser kleiner Camper.

Cathedral Cove und Umgebung
Unser erster Stopp führte uns zur Cathedral Cove, wo wir eine wunderschöne Wanderung unternahmen. Da der Parkplatz am Trailhead geschlossen war, nutzten wir für 7 NZD pro Person das Park & Ride – zu Fuss wäre es auch möglich gewesen, aber so war es deutlich entspannter. Der Weg war zwar gut besucht, aber dennoch angenehm. Am Strand bei der Cove war es dann allerdings recht voll. Dennoch machten die beeindruckende Felsformation und die malerische Küste den Ausflug absolut lohnenswert.
Anschliessend spazierten wir noch kurz zum Hahei Beach und fuhren danach weiter zum Hot Water Beach. Beide waren ganz nett, aber nichts wirklich Spektakuläres.
🏕️ Camping
Unsere erste Nacht im Camper verbrachten wir in der Nähe der Cathedral Cove auf unseren ersten Freedom Camping-Platz (Google Maps). Die Lage war traumhaft, mit Blick aufs Meer, und es gab sogar WCs und Picknicktische. Allerdings war es letztlich nur ein rappelvoller Parkplatz.
Das angrenzende Dorf war ganz nett, mit ein paar Restaurants, Bars und Foodtrucks. Und als Bonus gab es noch einen grosszügigen Liquor Store mit einer tollen Bierauswahl.
ℹ️ Info
- Cathedral Cove: DOC-Seite mit Infos zur Cathedral Cove Wanderung.
- Park and Ride: Infos zum Park and Ride sowie Ticketkauf. Tickets können auch vor Ort am Automat gekauft werden.
Hobbiton
Spontan konnten wir für den nächsten Tag noch eine Tour buchen, auch wenn die Auswahl begrenzt war. Auf der offiziellen Seite entschieden wir uns für die günstigste Variante, die Hobbiton Movie Set Tour (120 NZD) – nicht gerade billig, aber das Erlebnis war es wert.
Das Set ist riesig, mit unzähligen kleinen Hobbit-Häuschen. Ein besonderes Highlight war, dass wir sogar ein Haus von innen besichtigen konnten. Es war richtig gross, mit Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche und sogar einem WC 😂 – fast wie ein echtes Zuhause.
Unser Guide war nicht nur lustig, sondern auch sehr aufmerksam und sorgte dafür, dass jeder auf seine Kosten kam. Trotz der vielen Besucher und grossen Gruppen war alles gut organisiert: An jedem Spot war immer nur eine Gruppe, und es blieb genügend Zeit für Fotos. Am Ende gab es sogar noch ein leckeres Hobbit-Bier.
🏕️ Camping
Der Campingplatz Brock's Place (Google Maps) war ganz nett, aber wie fast überall in Neuseeland eher eng – ganz anders als in Nordamerika, wo man oft mitten in der Wildnis mit viel Platz campt. Für 10 NZD pro Person gab es eine schöne Aussicht, eine Spüle, WCs und eine kalte Dusche. Gegen Aufpreis war auch eine warme Dusche möglich.
Einziger Wermutstropfen: Es gab keine Abfallentsorgung, sodass wir unseren Müll mitnehmen und später bei Hobbiton entsorgen mussten. Der Besitzer war freundlich, und man konnte vor Ort frische Eier kaufen. Ausserdem lag der Platz sehr nahe an Hobbiton, perfekt für unseren Besuch.
Rotorua und Umgebung
Unser erster Stopp war der Redwoods – Whakarewarewa Forest. Ein wirklich schöner Wald mit vielen Wanderwegen und Mountainbike-Strecken – definitiv einen Besuch wert!
Danach ging es nach Wai-O-Tapu, einem bekannten Geothermalgebiet. Landschaftlich spannend, aber insgesamt eher Massentourismus. Der Geysir war zwar beeindruckend, auch wenn er künstlich ausgelöst wurde. Wer schon in Island war, wird ihn aber eher klein finden. Die Wanderung war okay, es gab ein paar coole Spots, aber insgesamt war der Eintritt recht teuer.
Zum Abschluss schauten wir uns Zorb an – sah in Videos lustig aus, aber live hat es nicht so überzeugt. Zudem war es für das, was geboten wurde, einfach zu teuer.
🏕️ Camping
Im Boyes Beach Reserve (Google Maps) darf man auf dem Parkplatz campen. Vor Ort gibt es Toiletten, eine Spüle, Abfallentsorgung und kalte Duschen – gegen Aufpreis auch warme Duschen. Die Lage ist wirklich schön, direkt am See, aber es ist eben nur ein Parkplatz. Am ersten Tag war es entspannt, am zweiten dann wegen eines Feiertags recht voll.
Der Campingplatz wird von Penny betrieben. Laut CamperMate kostet die Nacht 20 NZD pro Person, aber die Bezahlung war etwas undurchsichtig – man brauchte eine Penny-Karte oder hätte per Banküberweisung zahlen müssen. Für das Gebotene fanden wir den Preis aber sowieso zu hoch. Hätten wir direkt 20 NZD zahlen müssen, bin ich mir nicht sicher, ob wir geblieben wären. Da wir aber weder eine Penny-Karte hatten noch eine Banküberweisung auf ein Konto auf einem Aushang machen wollten, haben wir es einfach gelassen.

Sonstiges
Wir waren mal wieder alles andere als frisch – weder wir noch unsere Wäsche. Zum Glück lagen die Wäscherei The Wash Place Rotorua und das Fitnesscenter Flex Fitness direkt nebeneinander. Perfekt! So konnten wir trainieren, die Wäsche waschen und uns endlich die längst überfällige Dusche gönnen. Das Fitnesscenter war sehr gut ausgestattet und die Duschen waren sauber. Die Wäscherei war preislich ganz ok und ging ruckzuck. Waschmittel konnte man portionsweise vor Ort kaufen.
ℹ️ Info
- The Redwoods: Alle Infos zum Redwoods Wald.
- Wai-O-Tapu: Alle Infos zum Wai-O-Tapu. Für den Lady Knox Geysir-Vorführung muss man um 09:45 Uhr vor Ort sein, um 10:15 Uhr wird er ausgelöst. Das Ticket haben wir vor Ort gekauft.
Tongariro-Nationalpark
Als nächstes fuhren wir in den Tongariro-Nationalpark, der für seine beeindruckende Vulkanlandschaft bekannt ist. Besonders beliebt ist das Tongariro Alpine Crossing – eine Wanderung, die durch smaragdgrüne Seen, Krater und Lavafelder führt. Und es gibt die Schnapps-Bar. 😂

🥾 Wandern
Wir haben uns wie viele andere für das Tongariro Alpine Crossing entschieden (Achtung: Booking nötig). Da der Weg 20 km lang ist und nur in eine Richtung verläuft, entschieden wir uns für das Shuttle, das wir spontan am Vorabend noch buchen konnten. Am Morgen wurden wir direkt vom Campingplatz abgeholt und zum Startpunkt gebracht. Nach der Wanderung holte uns das Shuttle wieder ab und brachte uns zurück. Mit 60 NZD pro Person zwar kein Schnäppchen, aber die bequemste Lösung für uns.
Die Wanderung selbst war technisch nicht anspruchsvoll, aber der Aufstieg hatte es körperlich doch in sich. Oben angekommen, wurden wir mit einer grossartigen Aussicht belohnt. Allerdings waren viele andere Wanderer unterwegs – das war etwas ungewohnt. Der Abstieg war landschaftlich schön, zog sich aber ziemlich in die Länge. Meine Knie fanden es zwar geil, dass es nicht allzu steil war, aber die unzähligen Kurven hätten es auch nicht gebraucht. 😅 Grundsätzlich könnte man die Wanderung auch umgekehrt machen. Ich habe aber online keinen Shuttle-Service gefunden, der diese Variante anbietet.
🏕️ Camping
Nachdem wir bereits von KiwiCamp gehört hatten, fanden wir hier nun einen offiziellen KiwiCamp-Campingplatz (Camper Mate, Google Maps). Dieser war sogar kostenlos – man musste nur für die Annehmlichkeiten wie heisse Duschen extra zahlen. Dafür benötigte man die Penny-Karte, die wir zum Glück im Dorf kaufen konnten.
Der Platz selbst war nichts Besonderes, ein riesiger Parkplatz voller Camper. Aber die Lage war top: direkt beim Shuttle. Und die Einrichtungen waren wirklich super – saubere Toiletten, heisse Duschen, Spülen, Abfalleimer und sogar Kochstellen (gegen Aufpreis).
ℹ️ Info
- Tongariro National Park: DoC-Seite mit allen wichtgen Infos zum Tongariro National Park
- Tongariro Alpine Crossing: DoC-Seite mit allen wichtigen Infos zum Tongariro Alpine Crossing (z. B. Booking)
- Tongariro Crossing Shuttles: Shuttle-Service fürs Tongariro Alpine Crossing, den wir nutzten. Es gibt aber noch weitere Anbieter.
Fossil Canyon
Auf dem Weg von Tongariro in den Westen wollten wir noch einen Zwischenstopp einlegen. Als dann starker Regen einsetzte, entschieden wir uns spontan für einen kostenpflichtigen Campingplatz – anstatt ohne irgendetwas am Strassenrand zu übernachten. Und das hat sich definitiv gelohnt.
Nach einer längeren Fahrt über eine gute Schotterstrasse erreichten wir den Campingplatz. Am nächsten Morgen hatten wir wieder strahlendes Wetter und konnten eine Wanderung in den wunderschönen Fossil Canyon unternehmen. Das Highlight: wilde Pferde!
🏕️ Camping
Auch der Bushlands Campground (Google Maps) selbst war wirklich schön – wie immer ohne Privatsphäre, aber mit top Ausstattung: saubere WCs, kostenlose heisse Duschen, eine gut ausgestattete Küche in einem kleinen Häuschen, eine Abfallstation und ein überdachter Bereich mit Cheminée. Und das Ganze in einer sehr schönen Umgebung.
Und zum ersten Mal kamen wir tatsächlich mit anderen Leuten ins Gespräch. Irgendwie war es sonst immer eher anonym, jeder für sich, obwohl man auf den engen Campingplätzen oft dicht an dicht stand. Hier aber war die Atmosphäre offener, und wir haben uns mit verschiedenen Leuten unterhalten. Interessanterweise waren es fast ausschliesslich Neuseeländer – im Vergleich zu anderen Campingplätzen gab es hier deutlich weniger ausländische Touristen.

Egmont-Nationalpark
Der Egmont-Nationalpark ist bekannt für den beeindruckenden Mount Taranaki, einen 2'518 m hohen Vulkan. Neben zahlreichen Wanderwegen führt eine anspruchsvolle Route bis zum Gipfel. Diese wollten wir natürlich unbedingt machen - so wie gefühlt hundert andere. 😂
🥾 Wandern
Die Taranaki Maunga Summit Climb ist eine anspruchsvolle Wanderung auf den Gipfel des Mount Taranaki. Die Strecke ist etwa 12.6 km lang (Hin- und Rückweg) und überwindet rund 1'600 Höhenmeter. Der Weg beginnt am North Egmont Visitor Centre und führt über steile Pfade, Geröllfelder und felsiges Gelände bis zum Kraterrand.
Das steile Geröllfeld war wohl der anstrengendste Abschnitt. Beim Aufstieg rutschte man ständig zurück, was enorm kräfteraubend war. Der Abstieg war für mich allerdings noch nerviger – ich bin einfach ständig hingefallen. 🙈 Woran es lag? Vermutlich eine Mischung aus falscher Technik, falscher Ausrüstung und müden Beinen. In diesem Moment habe ich meine Wanderschuhe und Stöcke wirklich vermisst – leider hatte ich nur meine Trekkingschuhe dabei.
Der Abschnitt "Lizard" war hingegen relativ einfach, besonders bergauf. Man muss zwar ein wenig klettern, aber technisch ist es nicht schwierig. Bergab war es – wie immer bei mir – etwas mühsamer, aber dennoch gut machbar.
🏕️ Camping
Unsere erste Nacht verbrachten wir auf dem gratis DoC-Camping beim North Egmont Visitor Centre. Da wir früh ankamen, fanden wir problemlos einen Platz. Der Parkplatz ist generell gut besucht – tagsüber teilen sich Camper und Tagesbesucher den Platz, während er nachts fast ausschliesslich mit Campern gefüllt ist. Wer sicher einen Stellplatz möchte, sollte also früh ankommen. Die Lage ist perfekt für den Taranaki Maunga Summit Climb, da der Startpunkt direkt vor der Tür liegt. Zudem hat man eine grandiose Aussicht auf den Vulkan. Die Ausstattung ist minimal: WCs sind vorhanden, aber keine Spüle, kein Abfallbereich – einfach gar nichts. Dafür ist es kostenlos.
Nach der anstrengenden Wanderung wollten wir nicht mehr weit fahren und einfach nur entspannen – und vor allem eine Dusche. Deshalb entschieden wir uns für den Camping Volcanoview (Camper Mate, Google Maps), nur wenige Minuten vom Visitor Centre entfernt. Wie so oft gab es kaum Privatsphäre, aber immerhin waren nur wenige Camper dort. Der Platz punktete mit einem fantastischen Blick auf den Vulkan, guten sanitären Anlagen und dem Highlight: einer Bar und einem Restaurant.
🍔 Food & Drinks
Nach der anstrengenden Wanderung hatten wir zuerst einmal Lust auf einen Drink, also gingen wir ins Restaurant Volcanoview (Google Maps), das zum Campingplatz gehört. Zur Vorspeise gab es einen leckeren Cocktail, gefolgt von einem guten Bier. Danach ein deftiges Abendessen mit Vorspeise, Hauptgang und einem riesigen Dessert. Alles war extrem lecker, aus super frischen Zutaten und mit viel Liebe zubereitet.
ℹ️ Info
- Egmont National Park: DoC-Seite mit allen wichtgen Infos zum Egmont National Park
- Taranaki Maunga Summit Climb: DoC-Seite mit allen wichtigen Infos zum Taranaki Maunga Summit Climb
Wellington
Unser nächster Stopp führte uns nach Wellington, die Hauptstadt Neuseelands. Hauptgrund war die Fähre zur Südinsel – aber ich hatte noch eine andere Mission: Bier! Die zwei NEIPAs, die ich in Auckland probiert hatte, stammten beide aus einer Brauerei in Wellington. Zum Glück betreiben sie dort mehrere Lokale, in denen man die Biere direkt vor Ort kaufen und verkosten kann.
🍔 Food & Drinks
Also, eines muss man den Neuseeländern lassen: Ihre Bierkultur ist einfach der Wahnsinn! 😍🍻
- Unser erster Bier-Stopp führte uns in die Brauerei-Bar Fortune Favours Beer (Google Maps), wo wir in entspannter Atmosphäre ein richtig leckeres Bier geniessen konnten. 🍻
- Wie schon in Auckland gab es auch in Wellington eine riesige Auswahl an asiatischen Restaurants. Wir entschieden uns für das vietnamesische Pho Viet Street Food (Google Maps). Das Essen war wirklich lecker, und montags gab es auch noch einen Happy Hour Cocktail-Special. Also haben wir zugeschlagen und sind mit einem Damenrüschli im Gepäck wieder rausgekommen.
- Am nächsten Tag stand die nächste Brauerei auf dem Plan, wo es eine riesige Auswahl an Bieren zum Probieren auf uns wartete. Wir brauchten also mal zuerst ein Bödeli. Wir landeten in der Willis Lane (Google Maps), einem Food Court mitten in der Stadt, und entschieden uns für den Mexikaner Hot Like a Mexican (Google Maps). Endlich gab es Tacos – dazu ein spezielles Corona. Alles war ganz lecker, wenn auch nichts Weltbewegendes. Und günstig war es auch nicht gerade.
- Willkommen im Bierhimmel – oder wie er offiziell heisst: Garage Project! 🍻 Die Brauerei betreibt direkt gegenüber der Produktion die Bar Aro Taproom (Google Maps), in der man aus unzähligen Bieren wählen kann. Ich habe mir gleich zweimal einen Tasting Flight gegönnt – zuerst eine klassische Auswahl, dann eine eher exotische Runde mit Spicy Pickle Sour und Pastry Stout. 😆 Danach ging’s rüber in den Laden/Tasting Room Aro Cellar Door (Google Maps), wo ich vor einem wahrgewordenen Kühlschranktraum stand – randvoll mit Bier-Goodies! Natürlich hab ich mich da ordentlich eingedeckt. 🍻
- Gleich neben dem Bierhimmel entdeckten wir die Arobake, eine Schweizer Bäckerei – da mussten wir natürlich rein und etwas probieren. Was genau daran schweizerisch sein sollte, war mir zwar ein Rätsel, aber immerhin gab es Rüeblikuchen. Den habe ich natürlich getestet. Fazit: Ganz okay… aber meiner ist besser! 😉
- Wie könnte es auch anders sein? Wir haben das brasilianische Restaurant Wildfire (Google Maps) gefunden und mussten natürlich wieder Fleischspiesse essen gehen. Das Fleisch war nicht ganz so gut wie in LA, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte. Das Personal war zudem wirklich freundlich und aufmerksam. Zum Abschluss gab es noch einen Dessertwagen, bei dem ich mal wieder nicht widerstehen konnte.
🏕️ Camping
In Wellington gab es mitten in der Stadt einen gratis Campingplatz (Google Maps, Camper Mate). Das ist schon recht cool in Neuseeland, man kann fast überall gratis bzw. günstig campen. Der Platz war recht gross und die Einrichtungen waren zweckmässig: Toiletten und Abfallentsorgung. Da wir nicht kochten, brauchten wir nicht mehr. Der Platz ist sehr gut besucht, also besser rechtzeitig kommen, wenn man auf Nummer sicher gehen möchte.
Duschen konnte man für 5 NZD im nahegelegenen Wellington Regional Aquatic Centre (Google Maps). Im Center gibt es auch ein Fitnessstudio, in dem Nikki ein gratis Probetraining ergatterte. 🤗 Ansonsten wäre der Eintritt mit 23 NZD doch etwas teuer gewesen.
Mit dem Bus, der ebenfalls in der Nähe hielt, war man schnell im City Center.
Sonstiges
Öffentlicher Verkehr
Wie so oft braucht man auch in Wellington für den öffentlichen Verkehr eine physische Karte. Man kann auch direkt beim Fahrer bezahlen, aber das ist anscheinend teurer. Da wir die Karte bei unserer ersten Fahrt noch nicht hatten, durften wir mal wieder kostenlos fahren. Wir haben uns dann in einem Kiosk für 12 NZD die Karte gekauft, da ist dann aber noch kein Guthaben drauf. 🤨 Also haben wir noch 15 NZD aufgeladen. Am Ende haben wir knapp die Hälfte davon gebraucht. Fazit: Es hat sich nicht wirklich gelohnt. Die Busfahrten sind recht günstig und oft kann man auch einfach zu Fuss gehen. Für einen kurzen Zwischenstopp würde ich das nächste Mal einfach direkt beim Fahrer bezahlen. Es kommt natürlich darauf an, wie lange man in der Stadt bleibt, aber für uns waren die 12 NZD nicht gerechtfertigt. Warum gibt es im Ausland eigentlich so selten eine App, die so praktisch ist wie die SBB App? 🤔
Marlborough Sounds
Die Marlborough Sounds sind eine beeindruckende Küstenlandschaft im Norden der Südinsel Neuseelands, geprägt von tiefen Buchten, bewaldeten Hügeln und unzähligen kleinen Inseln. Sie bieten ideale Bedingungen für Outdoor-Abenteuer wie Wandern, Kajakfahren und Bootstouren. Zudem sind sie Heimat einer vielfältigen Tierwelt, darunter Delfine und Seelöwen. Ein besonderes Erlebnis ist die Fährüberfahrt von Wellington nach Picton, die durch die Cookstrasse und den Queen Charlotte Sound führt und spektakuläre Ausblicke auf die fjordähnliche Landschaft bietet.
🥾 Wandern
Hier verläuft einer der Great Walks Neuseelands, der Queen Charlotte Track, der sich über 71 km erstreckt. Er ist ideal für Wanderer und Mountainbiker und kann in Etappen oder als Ganzes erkundet werden. Da uns sowohl die Zeit als auch das Equipment für eine mehrtägige Tour fehlten, entschieden wir uns für eine andere Wanderung – den 9 km langen Snout Track Loop, eine einfache Rundstrecke mit tollem Ausblick. Neben dieser Wanderung gibt es in der Region zahlreiche weitere Wanderwege und Biketrails. Der Trail startet beim Snout Track Car Park. Die Fahrt dorthin lohnt sich auch schon.
🏕️ Camping
Wir haben endlich einen Campingplatz (Google Maps, Camper Mate) gefunden, der etwas mehr Privatsphäre bot und zudem wirklich schön war. Die Ausstattung für einen kostenpflichtigen Campingplatz (10 NZD pro Person) war in Ordnung, mit Toiletten, einer Spüle und einem Tisch mit Bank beim Platz. Einziger Nachteil: Es gab keinen Abfallbehälter. Dafür hatten wir süsse Entengesellschaft, die ziemlich hungrig waren.
ℹ️ Info
- Snout Track Loop: Die Infos zum Snout Track haben wir auf AllTrails gefunden. Der Trail startet beim Snout Track Car Park.
Abel-Tasman-Nationalpark
Der Abel-Tasman-Nationalpark ist bekannt für seine goldenen Strände, das türkisfarbene Wasser und die dichten Küstenwälder. Er bietet zahlreiche Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten: Man kann ihn zu Fuss erkunden oder mit dem Kajak entlang der Küste paddeln. Der Park ist ein beliebtes Reiseziel und besonders in der Hochsaison gut besucht.
🥾 Wandern
Der bekannteste Wanderweg im Park ist der Abel Tasman Coast Track, einer der Great Walks Neuseelands. Eigentlich hätten wir Lust auf eine mehrtägige Wanderung gehabt, aber uns fehlten die Zeit und das Equipment. Deshalb haben wir nur einen Teil des Weges gemacht. Wir sind bis zum Abel Tasman DOC Carpark in Marahau gefahren und von dort planlos mal zur Anchorage Bay gewandert. Und ja, es waren sehr viele Menschen unterwegs.
Wir wussten zwar, dass es Wassertaxis gibt, hatten aber nichts im Voraus organisiert. Vor Ort gab es leider kein zuverlässiges Internet, um sich zu informieren, und auch sonst kaum Hinweise. Die ankommenden Taxis haben wir dann auch noch verpasst – und günstig sind sie sowieso nicht. Also blieb uns nichts anderes übrig, als den ganzen Weg zurückzulaufen.
Eigentlich wollten wir noch über den Low Tide Track in die Torrent Bay, aber es war Flut. Der High Tide Track wäre definitiv zu lang gewesen, also blieb nur der Rückweg. Und ich sag’s euch: Es hat absolut keinen Spass gemacht. Soooo langweilig! Also Leute, informiert euch vorher und nehmt ein Wassertaxi! 🤣
🏕️ Camping
Die Nacht vor unserem Parkbesuch haben wir auf dem kostenlosen Campingplatz (Google Maps, Camper Mate) in Motueka verbracht, etwa eine halbe Stunde von Marahau entfernt. Der Platz ist top – direkt am Meer und ausgestattet mit Toiletten, Abfallbehältern, einer Spüle, Sitzgelegenheiten und sogar einer kostenlosen kalten Dusche. Ich glaube, es gab sogar einen Grill. Der einzige Haken: Er war brechend voll. Wir ergatterten den letzten Platz – und natürlich standen die Camper dicht an dicht.
Die zweite Nacht verbrachten wir erneut auf einem kostenlosen Campingplatz (Google Maps, Camper Mate), der allerdings wenig zu bieten hatte. Es war ein grosser Parkplatz an der Strasse mit einem einfachen Plumsklo – und unzähligen Sandfliegen.
ℹ️ Info
- Abel Tasman National Park: DoC-Seite mit allen wichtgen Infos zum Abel Tasman National Park
- Abel Tasman Coast Track: DoC-Seite mit allen wichitgen Infos zum Abel Tasman Coast Track (z.B. Gezeiten Zeitplan, Liste mit Campingplätzen)
Vom Norden nach Queenstown
Irgendwie wurde die Zeit plötzlich knapp, obwohl wir die Fähre noch kurzfristig vorverlegt hatten. Also mussten wir ordentlich Kilometer zurücklegen. Vom Norden der Südinsel ging es Richtung Queenstown, satte 800 km. Die Route führte durch schöne Landschaften, vorbei am Franz-Josef-Gletscher sowie am Lake Wanaka und Lake Hāwea.
Die beiden Seen, Lake Wanaka und Lake Hāwea, waren wirklich beeindruckend. Der Gletscher war ganz nett, aber als Schweizerin empfand ich ihn doch als eher mickrig - zumindest von unserem Platz aus. 😜 In Wanaka hätte man sicher noch die ein oder andere schöne Wanderung machen können, wie zum Beispiel den Roys Peak oder den Rob Roy Glacier Track. Aufgrund von Zeitmangel haben wir uns jedoch entschieden, diese zu überspringen.
🏕️ Camping
Auf unserer Durchreise legten wir einen Stopp zum Übernachten ein und gönnten uns mal wieder einen bezahlten Campingplatz mit allerlei Luxus. Der Orange Sheep Campervan Park (Google Maps, Camper Mate) bot alles: Duschen, Toiletten, Spüle, Tisch mit Bank und sogar einen Waschsalon. Der Platz war schön, aber wie so oft eng und ohne viel Privatsphäre. Aber er bot sich hervorragend als Ausgangspunkt an, um den Franz Josef Gletscher und die Umgebung zu erkunden.
Queenstown und Umgebung
Da es in Queenstown keinen geeigneten Campingplatz für uns gab und wir ohnehin nach Glenorchy wollten (wegen der LOTR-Drehorte), haben wir uns entschieden, gleich dort zu übernachten. Die Fahrt dorthin war bereits ein Highlight. Der LOTR-Drehort (Isengard) war zwar nicht ganz so beeindruckend, aber die atemberaubende Umgebung hat uns überzeugt, hier zu wandern. Zudem gingen wir davon aus, dass die Wanderung hier weniger überlaufen sind als in Queenstown.
🥾 Wandern
Wir haben uns für den Mt McIntosh Loop Track entschieden, der etwa 18 km lang ist und rund 1'200 Höhenmeter umfasst. Oben angekommen, wurde man mit einem fantastischen Ausblick belohnt. Der Abstieg war allerdings eine echte Bitch. Das Ding war so übel steil, es hat keinen Spass gemacht. Immerhin war es diesmal nicht rutschig, und ich bin ohne Stürze durchgekommen! 😂 Und wir waren fast alleine. 🤗
🍔 Food & Drinks
🏕️ Camping
Der Mrs Woolly's Campingplatz (Google Maps, Camper Mate) war schön und gut ausgestattet, besonders die Dusche war wichtig, da wir vorhatten, wandern zu gehen. Zudem gab es eine richtig gut ausgestattete Küche, schöne Sitzgelegenheiten und einen Grill. Da wir beschlossen hatten, am nächsten Tag in der Umgebung wandern zu gehen, haben wir uns dazu entschieden, gleich zwei Nächte zu buchen. Das war eine gute Entscheidung, denn so bezahlten wir pro Nacht nur noch 35 NZD statt 50 NZD.
Nach unserer Rückreise vom Milford Sound übernachteten wir erneut in der Nähe von Queenstown und entschieden uns für den kostenlosen Campingplatz in Kingston (Google Maps, Camper Mate). Die Lage direkt am See war traumhaft, mit einem fantastischen Ausblick. Der Platz ist grosszügig angelegt und bietet sogar ein wenig Privatsphäre. Die Ausstattung ist schlicht, mit einer Toilette und Abfallentsorgung – aber für eine Nacht völlig ausreichend.
ℹ️ Info
- Mt McIntosh Loop Track: DoC-Seite mit allen wichtigen Infos zum Mt McIntosh Loop Track
- McIntosh Loop: AllTrails-Seite mit allen wichtigen Infos zum McIntosh Loop inkl. GPX
Fiordland-Nationalpark
Der Fiordland-Nationalpark beeindruckt mit spektakulären Fjorden, dichten Regenwäldern und rauen Bergen. Besonders bekannt sind der Milford Sound und Doubtful
Sound. Eigentlich finde ich solche Fjordlandschaften auch bei schlechtem Wetter toll, aber an diesem Tag war es einfach nur mies – strömender Regen und null Sicht. Eine Wanderung liessen
wir direkt bleiben, die Bootstour im Milford Sound machten wir trotzdem. Leider war der Ausblick eher grau in grau.
Rückblickend hätten wir den Milford Sound einfach auslassen sollen. Der Wetterbericht war schlecht – und genauso war es dann auch. Die lange An- und Rückfahrt hat sich nicht gelohnt, und die Bootstour für 90 USD pro Person war bei null Sicht auch kein Highlight. Unterm Strich eher Zeit- und Geldverschwendung.
🏕️ Camping
Entlang der Strecke zum Milford Sound gibt es mehrere Campingplätze. Wir wählten den hintersten – den Cascade Creek Campsite (Google Maps, Camper Mate), einen grossen DoC-Camping mit einfacher Ausstattung für NZD 15 pro Person. Der Platz war, wie üblich, gut besucht, bot aber eine schöne Aussicht.

🥾 Wandern
Wie bereits gesagt haben wir 0 Wanderungen gemacht. Es standen aber für mich zwei und für Nikki drei zur Auswahl:
- Key Summit Track: Einfache und kurze Wanderung.
- Gertrude Saddle Route: Anspruchvollere Tour, mit Kletterpassagen (mit Seil anscheinend).
- Mitre Peak Climb: Sehr anspruchsvolle Tour. Ich hätte sie auch bei bestem Wetter wohl nicht gemacht, da dies nichts für mich ist. Nikki wollte sie natürlich unbedingt machen.
ℹ️ Info
- Bootstour Milford Sound: Die Tour haben wir am Vortag auf TripAdvisor gebucht. Leider war das Wetter wirklich mies. Daher war auch die Tour nicht wirklich toll.
Mount Cook
Der Mount Cook, mit 3'724 m der höchste Berg Neuseelands, liegt im Aoraki/Mount Cook Nationalpark. Die Region bietet spektakuläre Gletscherlandschaften und grossartige Wanderungen, darunter den beliebten Hooker Valley Track. Zudem ist der Lake Pukaki mit dem Mount Cook im Hintergrund atemberaubend schön.
🥾 Wandern
Da wir keine Lust auf überlaufene Wanderwege hatten und lieber eine Gipfeltour machen wollten, entschieden wir uns für den Mount Ollivier Summit via Mueller Hut Route und liessen den Hooker Valley Track aus. Die Wanderung ist technisch einfach, aber körperlich anspruchsvoll, da man fast 1.200 Höhenmeter auf- und absteigt. Das letzte Stück von der Hütte bis zum Gipfel ist alpin, aber nicht schwieriger als ein T4. Die gesamte Route bietet durchgehend spektakuläre Ausblicke, und oben angekommen geniesst man ein beeindruckendes 360°-Panorama. Zwar waren einige Wanderer unterwegs, aber es blieb angenehm.
🏕️ Camping
Da der White Horse Hill Campground direkt am Trailhead bereits ausgebucht war, suchten wir nach einer Alternative in der Nähe und entschieden uns für den kostenlosen DOC-Campingplatz Lake Poaka Campsite (Google Maps, Camper Mate). Abgesehen von einem weit entfernten Plumsklo gab es keinerlei Ausstattung, aber dafür endlich mal etwas Privatsphäre. Der Platz war wunderschön gelegen, direkt am See – inklusive netter Entengesellschaft.
Nach der Wanderung gönnten wir uns im Public Shelter im Aoraki/Mount Cook Village für ein paar Dollar eine wohlverdiente heisse Dusche.
ℹ️ Info
- Aoraki/Mount Cook National Park: DoC-Seite mit allen wichtgen Infos zum Aoraki/Mount Cook National Park.
- Wanderung Mount Ollivier: Auf der Doc-Seite findet man alle Infos zur Route bis zur Muller Hut. Auf AllTrails ist die gesamte Route inkl. GPX-Daten verfügbar.
Vom Mount Cook nach Christchurch
Unser Neuseeland-Abenteuer neigte sich dem Ende zu, und wir machten uns auf den Weg nach Christchurch. Zunächst legten wir einen kurzen Stopp am wunderschönen Lake Tekapo ein, bevor wir auf einem tollen Campingplatz übernachteten. Am nächsten Tag hielten wir an der Rakaia Gorge und wanderten ein Stück des Rakaia Gorge Walkway – allerdings ohne grosse Begeisterung, da unsere Wanderlust langsam nachliess. Am Abend fuhren wir zu unserem letzten Campingplatz in der Nähe von Christchurch, wo wir am nächsten Morgen unser Chaos der letzten drei Wochen sortierten und alles wieder in unsere Koffer packten.
🏕️ Camping
Unsere erste Nacht verbrachten wir auf dem kostenlosen Campingplatz Waitohi Bush Reserve (Google Maps). Die Ausstattung war minimal, mit einem einfachen Plumpsklo, aber die Aussicht war grossartig, und es waren nur wenige andere Camper dort. Hinweis: Die Zufahrt führte über Schotterstrassen, die allerdings in einem besseren Zustand waren, als auf Campermate beschrieben.
Die zweite Nacht verbrachten wir auf dem kostenlosen Campingplatz Coes Ford (Google Maps), einem riesigen Areal. Die Ausstattung war recht gut, mit Toiletten, Spüle und Abfallentsorgung. Der Platz war schön gelegen und von Bäumen umgeben. Obwohl es keine abgetrennten Stellplätze gab, war dank der Grösse des Geländes genügend Abstand zu den anderen Campern.
Christchurch
Es ist so weit – wir geben unseren Camper in Christchurch zurück. Die Abgabe lief super easy, und wir freuten uns riesig auf ein richtiges Bett sowie ein eigenes Badezimmer. 🤗
Christchurch ist eine kleine, aber coole Stadt mit viel Street Art und, wie immer in Neuseeland, einer grossartigen Bierkultur.
Und natürlich war ich auch wieder beim Tätowierer! Bei Ricky vom Magna Tattoo Studio (Google Maps) liess ich mir einen kleinen Sauron stechen – und ich liebe das Ergebnis. 😍 Am liebsten würde ich mir hier noch mehr Tattoos machen lassen, aber leider liegt Christchurch nicht gerade um die Ecke. 😭 Wer weiss, vielleicht komme ich ja irgendwann wieder – dann gibt’s definitiv ein weiteres Magna-Tattoo!
🍔 Food & Drinks
- Im Markt Riverside Market (Google Maps) gab es neben unzähligen Restaurants und Bars auch die Bar Canterbury Brewers Collective (Google Maps), die mit einer riesigen Auswahl an superleckeren Bieren überzeugte. Das Angebot war so gut, dass wir einfach ein zweites Mal vorbeischauen mussten! 🍻
- Im Jimmy's Smokehouse (Google Maps) haben wir uns – wie könnte es anders sein – für das All You Can Eat Smoky Feast entschieden, das es nur freitags und sonntags gibt. Und wir haben es nicht bereut! Das Preis-Leistungs-Verhältnis war top: Für 57 Dollar pro Person gab es Burger, Rippchen, Steak (teilweise etwas zu durch für unseren Geschmack 😉) und vieles mehr. Dazu bietet das Restaurant eine gute Auswahl an leckeren Cocktails. Alles in allem absolut empfehlenswert!
- Beim Herumspazieren sind wir zufällig am The Church Pub (Google Maps) vorbeigekommen – ein Pub in einer Kirche klang spannend, also mussten wir es ausprobieren. Leider war das Erlebnis weniger himmlisch als erwartet: Teuer, und die Pizza war höchstens durchschnittlich.
- Am Abend sind wir wieder in einem Foodcourt gelandet und haben uns für The best grill (Google Maps) entschieden, der eine Mischung aus orientalischen Spezialitäten anbot. Ich wählte einen Falafel-Souvlaki-Wrap – und das war definitiv die richtige Entscheidung. Er war richtig lecker!
🏨 Hotel
Das Hotel BreakFree on Cashel (Google Maps) war insgesamt ganz gut. Unser Zimmer war zwar winzig und fensterlos, was das Packen etwas umständlich machte, aber für die Grösse wirklich gut eingerichtet. Das Hotel bot zudem eine solide Ausstattung mit Fitnessraum, Waschmaschine und Bar.
Das Frühstück war eher durchschnittlich. Anfangs dachten wir, wir müssten es extra zahlen, und waren daher etwas enttäuscht. Beim Auschecken stellten wir jedoch fest, dass es bereits inklusive war – somit stimmte das Preis-Leistungs-Verhältnis am Ende doch. Die Lage war ebenfalls ein Pluspunkt: sehr zentral und alles bequem zu Fuss erreichbar.
Fazit
Neuseeland hat uns wirklich begeistert! Die Landschaft ist atemberaubend, auch wenn sie oft vertraut wirkte – für mich eine Mischung aus Schweiz, Kanada und Norwegen. Dank des günstigen Wechselkurses war das Land für Schweizer überraschend erschwinglich.
Das absolute Highlight? Die Bierkultur! Eine riesige Auswahl an erstklassigen Bieren, einfach top. Kulinarisch hat Neuseeland ebenfalls überrascht – besonders in den Städten gibt es eine grosse Auswahl an asiatischen Gerichten.
Camping
Beim Camping in Neuseeland bin ich zwiegespalten. Einerseits gibt es viele gut ausgestattete Campingplätze zu fairen Preisen, andererseits sind sie oft voll und bieten wenig Privatsphäre. Obwohl man dicht aufeinander sitzt, bleibt jeder eher für sich – eine richtige Camper-Community-Atmosphäre kam selten auf. Unbedingt ein self-contained Fahrzeug nehmen! Das gibt einfach mehr Flexibilität. Das nordamerikanische Camping-Feeling gefällt mir insgesamt aber besser als das neuseeländische.
Im Nachhinein hätten wir ein paar Franken mehr investieren sollen und einen Jucy-Camper oder etwas ähnliches mit WC und Dusche nehmen sollen. Gerade bei schlechtem Wetter wäre es gemütlicher gewesen, und eine eigene Dusche wäre Gold wert – auch für spontane Sporteinheiten. Wieder mal am falschen Ende gespart! So viel teurer wäre es wahrscheinlich nicht gewesen. Und die Jucy-Camper sind zwar grösser als unser Spaceship, aber immer noch handlich.
Wandern
Die Wanderungen waren oft sehr touristisch. Viele Wege sind übertrieben präpariert – und dann plötzlich das komplette Gegenteil, wo man sich selbst durchschlagen muss. Ein guter Mittelweg wäre schön gewesen. Fürs nächste Mal: Wanderausrüstung mitnehmen! Gute Schuhe, Stöcke und vielleicht sogar ein Zelt wären praktisch gewesen. Dann hätte man auch mal eine mehrtägige Tour machen können – was in Neuseeland wirklich gut machbar ist.
Nord- oder Südinsel?
Es ist schwer zu sagen, welche Insel besser ist – beide haben ihren ganz eigenen Reiz. Wer genug Zeit hat, sollte definitiv beide erkunden. Wir waren etwas mehr als drei Wochen unterwegs und haben etwa die Hälfte der Zeit auf jeder Insel verbracht. Auf der Südinsel sind wir jedoch deutlich längere Strecken gefahren, daher würde ich empfehlen, mehr Zeit für die Südinsel einzuplanen
Highlights
- Queenstown und Umgebung
- Mount Cook
- Egmont-Nationalpark
Reise-Tipps
Camping
Neuseeland ist definitiv ein Campervan-Land, es gibt aber auch viele "normale" Wohnmobile. Es gibt zahlreiche gut ausgestattete Campingplätze, viele davon sogar kostenlos – allerdings auch oft nur für Self-Contained-Fahrzeuge. Besonders auf der Nordinsel sind wirklich abgelegene Plätze seltener als in Nordamerika. Wenn ein Campingplatz kostenpflichtig ist, bietet er in der Regel eine gute Ausstattung und ist preislich deutlich günstiger als vergleichbare Plätze in Nordamerika.
CamperMate App
Das neuseeländische Pendant zu iOverlander in Nordamerika ist CamperMate. Die App ist insgesamt gut, auch wenn ich iOverlander übersichtlicher finde. Man findet dort so gut wie jeden Campingplatz, inklusive hilfreicher Infos wie Preise und Website. Was mich etwas gestört hat: Die Filtermöglichkeiten sind begrenzt, und die Nutzerkommentare sind teilweise unzuverlässig (z.B. bei Angaben zum Strassenzustand). Ansonsten ist die App aber eine zuverlässige Quelle für Camping-Infos.
Campingplätze
- Penny (ehemals Kiwi Cash): Einige Campingplätze und Einrichtungen sind nur mit Penny-Zugang nutzbar. Weitere Informationen zu Penny sowie eine Übersicht der Standorte gibt es auf der offiziellen Webseite.
- DOC-Campingplätze: Der Department of Conservation (DOC) betreibt zahlreiche Campingplätze, oft inmitten atemberaubender Natur. Einige sind kostenlos, andere kosten zwischen 10 und 15 NZD pro Person. Die Ausstattung variiert je nach Standort erheblich. Auf der DOC-Website gibt es detaillierte Informationen zu allen Campingplätzen sowie die Möglichkeit, Buchungen vorzunehmen. Zudem bietet das DOC einen Campingpass an. Für uns hat er sich nicht gelohnt. Wer jedoch länger unterwegs ist, sollte die Option in Betracht ziehen.
- Private Campingplätze: Private Campingplätze sind in der Regel teurer als die DOC-Plätze, bieten dafür aber meist umfassende Annehmlichkeiten. Die Preise variieren, doch für 20 bis 30 NZD pro Person erhält man meist einen gut ausgestatteten Campingplatz.
Self-Contained
In Neuseeland ist ein Self-Contained-Fahrzeug oft ein großer Vorteil. Viele kostenlose oder günstige Campingplätze sind ausschließlich für Self-Contained-Fahrzeuge zugelassen. Das bedeutet, dass das Fahrzeug über eine eigene Toilette und Wasserversorgung verfügen muss. Ohne diese Zertifizierung sind die Übernachtungsmöglichkeiten eingeschränkter, und man muss häufiger auf kostenpflichtige Campingplätze ausweichen. Wer flexibel sein möchte, sollte daher auf ein Self-Contained-Fahrzeug setzen.
Weitere Infos zu den Vorschriften und Campingmöglichkeiten gibt es hier:
Fähre
Zwischen der Nord- und Südinsel verkehren zwei Fährgesellschaften: Bluebridge und Interislander. Wir haben unser Ticket weit im Voraus gebucht – nicht nur, um sicher einen Platz zu haben, sondern auch, weil die Preise dann wohl günstiger sind.
Da wir uns nicht genau festlegen wollten, wann wir übersetzen, haben wir die Option für Umbuchungen gewählt (es gibt auch Tarife mit Stornierungsmöglichkeit). Natürlich wollten wir dann doch kurzfristig umbuchen – allerdings war das Angebot sehr begrenzt. Letztendlich haben wir aber noch kurzfristig eine Überfahrt am gewünschten Tag gefunden. Tipp: Regelmässig prüfen, da andere Reisende ebenfalls umbuchen oder stornieren. Allerdings mussten wir für die Umbuchung noch 140 NZD nachzahlen.
Laut dem Kundenservice unserer Fährgesellschaft kann man auch direkt am Terminal nachfragen, ob spontan noch ein Platz frei ist. Ob das funktioniert hätte, wissen wir nicht – aber es sah so aus, als wären hin und wieder noch Plätze verfügbar.
Wandern
Viele Wanderwege werden vom DOC gepflegt. Man findet auf der DOC-Webseite zum jeweiligen Track detaillierte Informationen.
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Martin (Sonntag, 09 März 2025 06:32)
Sehr schön gschriebe, ha richtig freud gha bim lese. :)