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USA

Auf geht's zum nächsten Kontinent! Willkommen in den USA. Wir hatten Glück und kamen problemlos durch die Border Control. 😅

Las Vegas

Wir starten direkt mit einem krassen Szenenwechsel in Las Vegas – einer verrückten Stadt, in der einfach alles übertrieben ist: riesig (sie mögen’s noch grösser als im Rest von Nordamerika 😊), bunt und leider auch verdammt teuer. 😬

 

Es ging direkt los mit einer teuren Uber-Fahrt vom Flughafen zum ersten Hotel. Ein Tipp dazu: Sucht zuerst den Uber-Abholort, bevor ihr eine Fahrt bucht. Wir haben gefühlt eine Viertelstunde durch den Flughafen und das Parkhaus geirrt, bis wir den Standort gefunden haben – und das gleiche wiederholte sich ein paar Tage später beim Hotel.

 

Meiner Meinung nach sind vor allem die Casinos auf dem Strip die grösste Attraktion in Las Vegas. Sowohl von aussen als auch von innen sind sie beeindruckend. Besonders nachts wirken sie mit all dem Bling-Bling noch beeindruckender als tagsüber. Der Springbrunnen vor dem Bellagio ist definitiv auch einen Besuch wert, tagsüber und am Abend. Etwa alle 15 Minuten gibt es dort eine kurze, beeindruckende Show. Ein weiteres Highlight ist die Fremont Street Experience, eine lebendige Einkaufsmeile mit Casinos, Shops und Restaurants. Das absolute Highlight dort ist das riesige LED-Dach, das wirklich sehenswert ist.

 

Zu guter Letzt haben wir noch die relativ neue Sphere besucht. Von aussen fand ich das Ding echt beeindruckend, und ich wollte unbedingt auch hinein. Um reinzukommen, muss man allerdings ein "Sphere Experience"-Ticket kaufen, das man ab etwa 100 USD bekommt. 😱 Die gesamte Erfahrung dauert ca. 1 Stunde und 45 Minuten. Zuerst kann man sich etwa eine Stunde frei in der Sphere bewegen, wobei es nicht allzu viele Dinge gibt, die man sich ansehen kann - abgesehen von den horrenden Getränkepreisen. 🤪 Danach gibt es einen 50-minütigen Film. Der Film war okay: Die Bilder waren ziemlich cool, aber das Gelaber fand ich etwas seltsam. Insgesamt muss ich sagen, dass mir die Sphere von aussen besser gefallen hat als von innen. Vielleicht lag es auch an unseren Plätzen – wir sassen recht weit oben (Sec 405, Row 19, Seat 3–4). Es gab aber noch günstigere Plätze. Vielleicht lohnt es sich, für bessere Plätze etwas mehr auszugeben. 😉

🏨 Hotels

Was Las Vegas vor allem ausmacht, sind die vielen verschiedenen Casinos und Hotels. Daher haben wir uns entschieden, zwei Hotels zu buchen: Zuerst eines, das relativ günstig war, und dann noch eine Nacht, in einem Hotel direkt am Strip.

 

Luxor

Unser erstes Hotel war das Luxor – eine beeindruckende Pyramide! Es liegt am Strip, aber ganz am Ende (oder Anfang?) und ist schon etwas in die Jahre gekommen. Aber für rund 70 USD pro Nacht war es wirklich super. Das Zimmer war sehr geräumig und gut ausgestattet. Besonders begeistert waren wir vom Fitnessbereich. Das Angebot an Getränken und Speisen war reichhaltig, aber aufgrund der hohen Preise haben wir – abgesehen vom Starbucks – nichts davon ausprobiert.

The Venetian

Für die zweite Nacht habe ich mich für das Venetian entschieden. Warum? Weil es auf den Bildern so hässlich und kitschig aussah, dass ich es einfach sehen wollte. 🤣 Und ich wurde nicht enttäuscht! Wir waren am Wochenende dort, daher waren die Preise recht teuer – wir haben etwa 250 USD gezahlt (unter der Woche sind die Preise deutlich tiefer). Dafür ist die Lage echt top, mitten auf dem Strip. Und es wird auch wirklich etwas geboten. Das Zimmer war riesig und super schön, das Fitnessstudio war unglaublich gross und super ausgestattet. Wie der Name schon sagt, waren wir in "Venedig". Von aussen war es schon beeindruckend, aber im Venetian ist es wirklich verrückt: all der Prunk und Firlefanz – und dann haben sie einfach mitten im Hotel eine ganze Stadt nachgebaut (siehe Grand Canal)! Mit dem nötigen Kleingeld hätten wir uns auch das eine oder andere Goodie gönnen können – zum Beispiel eine Kletterwand. Aber die wollten für eine Stunde etwa 70 USD, was uns dann doch zu viel war. Oder doch eine Gondelfahrt für etwa 150 USD. 🤣🙈 Und obwohl wir beide absolut keine Zocker sind, musste ich dann doch einmal im Casino spielen. In etwa fünf Minuten habe ich 10 USD am Rouletteautomaten verzockt. 😭

🍔 Food & Drinks

Okay, in Las Vegas muss man wirklich aufpassen, besonders wenn man in der Nähe des Strips ist. Die Preise dort sind extrem hoch und teilweise wirklich lächerlich (siehe Sphere). Etwas ausserhalb des Strips wird es schon deutlich günstiger. Aber auch auf dem Strip kann man durchaus günstig trinken und essen. Insgesamt ist es dort aber schon ziemlich teuer.

  • Im Casino Royale gibt es direkt am Strip lokales Bier in Flaschen für nur 3 USD – aber Achtung: Nur Barzahlung möglich! Und man kann natürlich auch ganz gemütlich an der Bar sein Geld verzocken. 🤪
  • Ausserdem haben wir das brasilianische Restaurant Galpão Gaucho Brazilian Steakhouse gefunden, ebenfalls direkt am Strip. Endlich konnten wir dort All-you-can-eat-Spiessli geniessen – und das zu einem vergleichsweise günstigen Preis. Interessanterweise haben wir so ein Restaurant in Brasilien selbst leider nicht gefunden.
  • Da wir im Venetian übernachteten, wollten wir dort auch einmal essen. Wir gingen ins Black Tap Craft Burgers & Beer. Für Venetian-Verhältnisse war es sogar recht preiswert, und der Burger war ganz in Ordnung.
  • Zum Abschluss haben wir uns ein All-you-can-eat-Korean-BBQ im All You Korean BBQ & Hotpot gegönnt. Es war wirklich lecker und preislich absolut in Ordnung, auch wenn die Fleischqualität mich nicht ganz überzeugt hat. Das Restaurant lag etwas ausserhalb, aber zum Glück gab es einen direkten Bus vom Strip dorthin. Das BBQ selbst war ein Erlebnis – allerdings auch eine ziemliche Sauerei. 🤣 Keine Ahnung, ob das normal ist oder ob wir etwas falsch gemacht haben, aber die Grillplatte wurde gefühlt zehnmal ausgetauscht.

Das Camper-Drama

Nach unserem Trip in Las Vegas ging es mit den Campingferien los. Warum gehen wir in Dezember überaupt Campen, fragt ihr euch vielleicht? Weil wir von LA aus eine Kreuzfahrt gebucht haben.

 

Wir haben uns damals für Travellers Autobarn entschieden, da sie Campervans zu vernünftigen Preisen anbieten. Wir haben den Camper für insgesamt 17 Tage gemietet, mit Abholung in Las Vegas und Rückgabe in Los Angeles (One-Way-Aufpreis USD 175). Wir wollten nicht wieder Autocampen wie in Kanada, aber wir wollten auch nicht mit einem riesen Camper-Schiff rumdüsen. Wir wussten zwar, dass wir keinen neuen und luxuriösen Camper gemietet hatten, aber die Kiste war dann doch ein echter Schrotthaufen. Das Ding hatte bereits fast 300.000 Meilen auf dem Tacho und war in einem ziemlich miesen Zustand. Egal, dachten wir uns, wird schon gehen. Also ging’s los Richtung Grand Canyon.

 

Aber zuerst noch ein Zwischenstopp in unserem geliebten Walmart – und natürlich, ganz im Sinne von "big, bigger, America" ging es ins Walmart Supercenter. Meine Güte, ist das Ding riesig! Zwei Stunden später, 200 USD ärmer und mit 20 Gratis-Plastiktüten voller Zeug machten wir uns schliesslich auf den Weg Richtung Grand Canyon.

 

Doch schon rasch merkten wir, dass der Schrotthaufen ständig nach rechts zog und der Verbrauch extrem hoch war – so um die 30-40 Liter auf 100 km. WTF! 😱🤣 Da kam uns schon der Gedanke, dass wir vermutlich mehr ausgeben würden, als wenn wir einen anständigen Camper gemietet hätten. Und wir kamen auch langsam zur Einsicht, dass wir am falschen Ort gespart haben. 🙈 Wir hätten uns direkt einen geilen, voll ausgestatteten Camper gönnen sollen – dazu später mehr.

 

Aber gut, weiter geht’s. Der erste Stopp war an einem Truck Stop irgendwo im Nirgendwo, wo wir auf dem Parkplatz gecampt haben - logischerweise wieder einmal auf iOverlander gefunden. 😍 Am nächsten Tag fuhren wir weiter in Richtung Grand Canyon – zumindest war das der Plan. Doch schon nach ein paar Kilometern fing der Schrotthaufen an zu zicken und wollte einfach nicht mehr beschleunigen. Also ab auf den Pannenstreifen, anhalten, Motor aus und wieder an. Geht ja noch… für ein paar Kilometer. Dann das gleiche Spiel von vorn, immer wieder. Irgendwann entschieden wir uns, umzukehren, da wir nur rund 100 Meilen von Las Vegas entfernt waren. Also U-Turn und zurück Richtung Las Vegas. Doch die Kiste zickte immer mehr. Schliesslich gaben wir auf: Wir komen mit dem Schrotthaufen nicht mehr nach Las Vegas. Wir fuhren auf einen Parkplatz und begannen, mit dem Customer Support der Campervermietung zu schreiben. Hin und her, stundenlanges Warten, bis schliesslich unsere Rettung kam. 😵‍💫

Wir wurden schliesslich nach Las Vegas abgeschleppt – direkt zur Werkstatt, zurück in die Herde der abgewrackten Campervans. 🤣

Da wir keine Lust hatten, noch einmal viel Geld für ein Uber und ein teures Hotel in Las Vegas auszugeben, haben wir beschlossen, direkt vor der Werkstatt im Camper zu übernachten. Zum Glück gab es in der Nähe – wie könnte es in Las Vegas auch anders sein – ein Casino. Dort haben wir gegessen und bei ein paar Cocktails und Bier den Abend ausklingen lassen. Die Preise waren überraschend fair, da das Casino ein Stück vom Strip entfernt lag.

 

Am nächsten Tag ging es mit einem Tesla-Uber und all unseren Einkäufen (wir hatten vor der Panne noch im Walmart zugeschlagen – und natürlich ist es wieder eskaliert 🙈) zur Camper-Vermietung. Nach zwei frostigen Nächten im Schrotthaufen und der Aussicht auf eine weitere potenzielle Panne hatten wir endgültig genug: Für 400 USD gönnten wir uns ein Upgrade. Der neue Camper war deutlich besser (Baujahr 2023 und "nur" 70.000 Meilen). Leider war kein Modell mit Standheizung mehr verfügbar, und der Innenausbau war auch wieder low budget. Dafür war die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Panne um 99,99 % gesunken. 😅

Grand Canyon

Obwohl Winter war, war der Grand Canyon sehr gut besucht – vermutlich wegen der Feiertage rund um Weihnachten. Ich denke aber, dass der Grand Canyon grundsätzlich immer gut besucht ist. Im Sommer dürfte es dort wahrscheinlich sogar ziemlich überlaufen sein.

 

Wir waren nur einen Tag dort, da es uns einfach zu kalt war. Ausserdem ist im Winter vieles geschlossen, wie zum Beispiel der North Rim, Strassen und Wanderwege. Dabei wäre der Grand Canyon sicher ein fantastisches Gebiet zum Wandern und für andere Outdoor-Aktivitäten. Und auch hier gibt es Shuttlebusse, die wären sogar im Winter gefahren. Hinzu kommt, dass die Tage extrem kurz waren. Breits um ca. 17.00 Uhr war es schon dunkel. Daher hatten wir halt auch einfach zu wenig Zeit. Wir sind den Desert View Drive vom Mather Point bis zum Navajo Point gefahren und konnten wenigsten eine kurze, schöne Wanderung zum Shoshone Point unternhemen.

  • Mather Point:  Der Mather Point ist einer der bekanntesten Aussichtspunkte im Grand Canyon und ein beliebtes Ziel für Besucher, vor allem wegen seiner einfachen Erreichbarkeit. Er befindet sich nahe dem Südeingang des Grand Canyon Nationalparks und liegt nur wenige Gehminuten vom Besucherzentrum entfernt.
  • Shoshone Point: Shoshone Point ist ein ruhiger, wenig besuchter Aussichtspunkt im Grand Canyon, erreichbar über einen etwa 1.6 km langen Wanderweg. Er bietet beeindruckende Ausblicke und eignet sich  für alle, die den Canyon abseits der Menschenmassen erleben möchten.
  • Navajo Point: Der Navajo Point bietet einen atemberaubenden Panoramablick auf den Grand Canyon und den Colorado River. Er befindet sich am Ende des Desert View Drive nahe dem East Entrance. Weniger frequentiert als andere Aussichtspunkte, ermöglicht er einen einzigartigen Blick auf den Canyon, wobei der Colorado River besonders heraussticht und den Standort zu etwas Besonderem macht

🏕️ Camping

Nach unserem ungeplanten Zwischenstopp in Las Vegas war eine Dusche nach zwei Tagen dringend nötig. Auf dem Mather Campground konnten wir für 2.50 USD pro 5 Minuten duschen. Und wir hätten dort auch Wäsche waschen könnnen. Die benötigten Tokens sind am Automaten erhältlich. Für uns als Low-Budget-Camper war der Mather Campground perfekt, um die wichtigsten Grundbedürfnisse abzudecken, und das zu fairen Preisen.

 

Wir entschieden uns mal wieder für legales Wildcamping und fanden wie immer auf iOverlander einen Dispersed Camping entlang einer Waldstrasse. Die Strasse war in gutem Zustand und problemlos mit unserem 2WD-Campervan befahrbar. Da wir erst ankamen, als es schon dunkel war, haben wir nicht viel gesehen und uns für den erstbesten Platz entschieden. Abgesehen von uns war nur noch ein weiterer Camper da (mit einem Generator - wie gern hätten wir den geklaut 🤣).

 

Endlich konnten wir unsere (noch) heiss ersehnte Spaghetti Bolognese zubereiten. Und da haben wir auch unseren Freund, den Feuermelder, kennengelernt: "Fire, Peep, Peep, Fire". Ja, das hatten wir dann jedes Mal, wenn wir vergessen haben, den Feuermelder weitweg zu platzieren. 🔥 Doch schon beim Kochen und Essen merkten wir, dass unser Low-Budget-Camper so gar nicht isoliert war. Erneut kam der Gedanke auf, dass wir vielleicht an der falschen Stelle gespart hatten – wie sehr wünschten wir uns einen besser ausgestatteten Camper mit Standheizung! 😅

 

Trotzdem machten wir uns nach dem Essen daran, das Bett oben einzurichten. Leider stellte sich das als grosser Fehler heraus. Die dünne Unterlage war hart wie ein Brett, und die einzelnen Kissen drifteten während der Nacht auseinander, da sie nicht miteinander verbunden oder fixiert waren. Am Ende lag man mit dem Po direkt auf dem Brett, und das Kissen an den Füssen drohte ständig herunterzufallen. Zudem war das Bett für zwei Personen extrem eng. Jedes nächtliche Pipi-Machen glich einer akrobatischen Höchstleistung. 🤪

 

Das Schlimmste war jedoch die Kälte. Bei Aussentemperaturen von etwa -6 °C wurde es ohne Standheizung im Camper fast genauso kalt wie draussen. Wir haben uns ja schon darauf eingestellt, dass es ein wenig frisch wird in den USA im Dezember - aber die Minustemperaturen waren dann doch eine Überraschung (wie naiv 🤦🏻🤣). Die Nacht war wirklich eine Herausforderung, und am nächsten Morgen wünschten wir uns nichts sehnlicher als einen luxuriösen Camper – mit guter Isolierung, einem bequemen Bett, voll ausgestattet und mit einer Standheizung. 🥴

 

Für die zweite Nacht beschlossen wir, unten im Bett zu schlafen und den Motor laufen zu lassen – sonst würden wir wohl komplett durchfrieren. 🥶

 

Nach den ereignisreichen Wochen in Südamerika hatten wir uns eigentlich auf entspanntes Vanlife gefreut. Doch nach dieser Nacht wurde uns klar, dass wir dafür zur falschen Jahreszeit in den USA unterwegs sind: Es ist zu kalt, und die Tage sind extrem kurz. Daher blieb uns nichts anderes übrig, als die nördlich gelegenen Sehenswürdigkeiten im Eiltempo zu besuchen, um anschliessend in den wärmeren Süden weiterzufahren.

ℹ️ Info

  • Grand Canyon: National Park Service Seite mit allen Infos zum Park (Shuttlebus, Camping, Alerts, Permits etc.)
  • Pocket MapEine Broschüre mit allen wichtigen Informationen zum Park, die auch in gedruckter Form am Eingang erhältlich ist. Sie bietet einen guten Überblick, weitere Karten und Details sind auf der Website verfügbar.

Navajo National Monument

Unser Aufenthalt war eigentlich nur als Zwischenstopp gedacht, doch der Ort hat uns positiv überrascht. Es gibt drei offizielle Wanderungen, die wirklich schön sind. Zwar waren wir nicht allein, aber es war angenehm ruhig – in der Hochsaison dürfte es hier vermutlich deutlich voller sein. Da das Monument Valley über Weihnachten geschlossen war, haben wir spontan entschieden, noch eine Nacht zu bleiben. Ebenfalls praktisch ist, dass man nur eine Stunde bis zum Monument Valley fährt.

🏕️ Camping

Der Sunset View Campground war wirklich einer der besten! Es gab richtige Campsites mit Grill und Tisch. Die Toiletten waren nicht nur sauber, sondern auch warm – ein echter Luxus bei kühleren Temperaturen. Dazu bot der Platz eine wunderschöne Aussicht und eine tolle Umgebung zum Wandern. Und das Beste daran: Alles war kostenlos! Es gab noch ein paar andere Hardcore-Camper, aber es waren so wenig Leute auf dem Platz, dass wir unseren Camper gefühlt fünfmal umparkierten konnten, bis wir den perfekten Platz gefunden hatten. 😋 In der Hochsaison kann ich mir vorstellen, dass nur der richtig frühe Vogel den Wurm fängt. 😜

 

Leider war es trotz strahlender Sonne 🌞 tagsüber bitterkalt, weshalb wir den tollen Platz nur bedingt nutzen konnten. Es gab sogar Momente, in denen ich ernsthaft darüber nachgedacht habe, lieber im beheizten WC zu schlafen als im eiskalten Camper. 🤣

 

Das Schlafen unten hat die Situation aber etwas verbessert: Die Wärme der Heizung, wenn wir den Motor anliessen, erreichte uns direkt, und selbst das nächtliche Pipi-Machen war plötzlich wesentlich einfacher. Allerdings war das Bett unten nicht nur ziemlich klein, sondern musste auch jeden Morgen weggeräumt werden, damit wir den Esstisch nutzen konnten. Aber hey – zumindest sind wir nicht erfroren! 😅

Monument Valley

Wie bereits erwähnt ist der Park am 25.12. geschlossen, am 26.12. war er aber dann wieder offen. Der Eintritt kostet 8 USD, und man kann den Scenic Drive selbstständig machen – allerdings nur, wenn man ein 4x4-Fahrzeug hat. Für Wohnmobile ist die Strecke gesperrt. Da wir kein passendes Auto hatten, mussten wir mal wieder eine geführte Tour buchen, die uns 85 USD pro Person plus Eintritt gekostet hat.

 

Die Tour haben wir über Tripadvisor gebucht. Sie war ganz okay, und der Guide war wirklich nett. Glücklicherweise waren wir in einem SUV unterwegs und nicht in einem dieser grossen offenen Trucks, was bei dem Wetter angenehmer war. Der Vorteil der Tour war, dass wir Zugang zu einigen "geschlossenen Bereichen" hatten, die man ohne Guide nicht betreten darf.

 

Trotzdem: Hätten wir ein geeignetes Auto gehabt, hätten wir auf die Tour verzichtet. Ein Teil des Gebiets wäre sicher auch zu Fuss gut erkundbar gewesen, aber die kurzen Tage im Winter haben uns davon abgehalten. Eine Wanderung wäre sicher toll gewesen, aber ich wollte unbedingt den Scenic Drive machen.

 

Leider hatten wir ein bisschen Pech mit dem Wetter. Alles in allem hat es mir aber trotzdem sehr gut gefallen, Nikki war nicht ganz so überzeugt. Das lag aber wohl am Wetter und an der 85-USD-Tour. 😉

 

Übrigens handelt es sich nicht um einen Nationalpark, sondern um Indianergebiet, was auch den Unterschied im Zugang und der Organisation erklärt.

ℹ️ Info

Page

Nach dem Monument Valley ging es für uns weiter nach Page, wo wir am nächsten Tag eigentlich den Antelope Canyon besuchen wollten. Natürlich war der Zugang, wie erwartet, nur im Rahmen einer geführten Tour möglich – Überraschung! Und ebenso erwartbar: Es gab keine Tickets mehr für den nächsten Tag.

 

Nachdem wir vor Ort vergeblich versucht hatten, ein Ticket zu ergattern, mussten wir uns vorerst damit abfinden, den Canyon nicht besuchen zu können. Ein Mitarbeiter eines Touranbieters riet uns jedoch, am nächsten Tag erneut anzurufen und die Websites der Anbieter im Auge zu behalten. Parallel dazu kümmerten wir uns schon einmal um ein Alternativprogramm.

Wirepass

Da wir dachten, dass wir nicht in den Antelope Canyon kommen würden, haben wir uns als Alternative für den Wire Pass entschieden. Die Zufahrt erfolgt über eine holprige, aber gut befahrbare Schotterstrasse. Der Eintritt hätte wohl 6 USD pro Person gekostet, aber der Automat funktionierte nicht.

 

Das Gebiet ist wirklich ein schönes Wanderziel. Wir sind – wie so oft – unvorbereitet einfach losgelaufen und haben, soweit ich weiss, die Wanderung zu den Buckskin Gulch Petroglyphs gemacht. Mit mehr Vorbereitung hätte man sicher noch mehr erkunden können. Besonders die Wanderung zur Wave (Achtung Permit!) wäre sicher beeindruckend gewesen, aber der kurze Wintertag machte uns einen Strich durch die Rechnung. Wir haben kurz überlegt, auf den nahegelegenen kostenlosen Stateline Campground zu fahren. Da wir jedoch am nächsten Morgen in Page sein mussten, entschieden wir uns, die Nacht in der Nähe von Page zu verbringen.

ℹ️ Info

  • Wire Pass: BLM-Seite zum Wire Pass mit allen wichtigen Informationen (z.B. Permits).

Antelope Canyon

Der Zugang zum Antelope Canyon ist ausschließlich im Rahmen geführter Touren möglich, da der Canyon – wie auch das Monument Valley – im Navajo-Reservat liegt und kein Nationalpark ist. Es gibt zwei Hauptbereiche, den Upper und den Lower Canyon. Da wir nur den Lower Canyon besucht haben, kann ich keinen direkten Vergleich ziehen, aber er war definitiv einen Besuch wert!

 

Ursprünglich wollten wir bereits einen Tag früher in den Canyon, aber es waren keine Tickets zu vernünftigen Preisen verfügbar. Zum Glück konnten wir im Laufe des Tages noch eine Tour für den nächsten Morgen buchen. Die Auswahl war allerdings begrenzt, sodass wir uns für den Lower Canyon entschieden. Die Touren sind generell nicht gerade günstig: Wir haben eine für "nur" 75 USD pro Person ergattert, aber die Preise können leicht auf 100 USD oder mehr steigen.

 

Die etwa einstündige Tour war allerdings ziemlich straff organisiert – wir wurden regelrecht durchgeschleust. 😅 Für Fotos blieb kaum Zeit, und es wimmelte nur so von Menschen. Und das, obwohl der Lower Canyon als weniger überlaufen gilt als der Upper!

 

ℹ️ Info

  •  Navajo Tribal Parks: Infos zu den Navajo Tribal Parks.
  • Tour-Operators: Auf der Seite findet man eine Liste mit den zugelassenen Touranbietern. Die Touren kann man aber auch auf Plattformen wie Tripadvisor buchen. Wir haben direkt bei den Anbietern auf der Webseite geschaut, ob etwas frei ist.
  • Tipp: Falls ihr keine Tickets findet, schaut regelmässig auf den Webseiten der Anbieter nach. Stornierte Plätze werden oft im Tagesverlauf wieder freigeschaltet!
  • Wichtig: Man muss 45 Minuten vor Tourbeginn vor Ort sein; andernfalls könnte das Ticket storniert werden.

🏕️ Camping

Natürlich wollten wir mal wieder keine Kohle für eine Übernachtungsmöglichkeit ausgeben und haben zunächst einen Parkplatz auf iOverlander gecheckt. Der wäre zwar okay gewesen, aber irgendwie hatten wir nicht so richtig Bock darauf. Also sind wir zurück nach Page gefahren, wo wir sowieso noch unseren geliebten Walmart besuchen mussten. Ausserdem waren andere Grundbedürfnisse wie Duschen und Wäsche waschen längst überfällig. 🦨🫣

 

Auf der Suche nach weiteren Übernachtungsmöglichkeiten sind wir schliesslich auf den Page Lake Powell Campground gestossen. Der war zwar mit 60 USD pro Nacht nicht gerade günstig, bot aber alles, was wir brauchten und wollten: günstige Waschmaschinen und Trockner, Strom, Frischwasser, eine Dumpstation und sogar ein Fitnessstudio.

 

Es war also soweit – unser erster Full-Hookup! 🥳 Endlich konnten wir die Mikrowelle benutzen, unser kleines Elektroöfeli auf volle Pulle drehen und das erste Mal wirklich warm schlafen. Ein absoluter Luxusmoment!

 

In der zweiten Nacht haben wir uns nach unserer kleinen Glamping-Erfahrung wieder für einen bodenständigen, Dispersed-Campingplatz entschieden, den wir wie gewohnt über iOverlander gefunden haben. Die Strasse war problemlos mit unserem 2WD-Campervan befahrbar, und auch hier hatten wir den Platz fast für uns allein. Der Platz war ebenerdig, ruhig, und am Morgen wurden wir mit einer wunderschönen Aussicht belohnt.

Bryce Canyon Nationalpark

Auf dem Weg in den Bryce Canyon hatten wir leider Pech: Ein riesiger, fieser Steinschlag traf unsere Windschutzscheibe. Verdammt, das wird teuer, war unser erster Gedanke. Wir haben zwar beide verschiedene Versicherungen, die bei Mietwagen greifen könnten, aber wie weiter unten beschrieben, ist das ein echt undurchsichtiges Thema. Klar, der Camper hatte schon ein paar Kratzer und kleinere Steinschläge, aber unser Schaden war ein echtes Monster – direkt vor dem Fahrerplatz. Jetzt heisst es, das Ganze mit der Autovermietung klären und danach mit unseren Versicherungen. Mal sehen, was dabei herauskommt.

 

Wir hatten Glück: Viele Einrichtungen, die im Winter oft geschlossen sind, waren während unseres Besuchs geöffnet. So konnten wir sogar bis zum Rainbow Point fahren. Auf dem Weg dorthin gibt es einige Aussichtspunkte, die ganz nett sind, aber die vier Aussichtspunkte beim Amphitheater sind definitiv die spektakulärsten. Unser Favorit war der Lower und Upper Inspiration Point, aber auch Bryce Point, Sunrise Point und Sunset Point sind absolut sehenswert.

 

Das Gebiet eignet sich – soweit ich das beurteilen kann – hervorragend zum Wandern. Im Sommer gibt es Shuttlebusse, die rund um das Amphitheater verkehren, und Anbieter, die sogar bis zum Rainbow Point fahren. Im Winter gibts - wie könnte es auch anders sein - keine Shuttlebusse. 🫣 Trotzdem konnten wir eine fantastische Wanderung unternehmen: den Navajo Loop über Wall Street, dann über den Queens Garden Trail zum Sunrise Point und von dort über den Rim Trail bis zum Sunset Point.

 

Ich frage mich, wie überlaufen der Park in der Hauptsaison sein muss. Schon bei unserem Winterbesuch war es so gut besucht, dass wir kaum einen Parkplatz bei den Aussichtspunkten am Amphitheater gefunden haben. Wildparken würde ich hier definitiv nicht empfehlen. Die Parkranger versteht in dieser Hinsicht keinen Spass. Selbst die Autos die am Strassenrand vor dem Parkplatz parkiert haben, hatten alle einen Zettel mit dem Hinweis "Tow" – also Abschleppen. Ich finde das eigentlich ganz gut, es wird auch klar signalisiert, wo man nicht parkieren darf. Leider halten sich viele Touristen trotzdem nicht daran und parken einfach überall.

🏕️ Camping

Geschlafen haben wir – wie könnte es auch anders sein – auf einem Dispersed Campground auf BLM-Land, den wir über iOverlander gefunden haben. Der Platz lag in unmittelbarer Nähe zum Parkeingang und war problemlos mit unserem 2WD-Campervan erreichbar. Wie üblich hatten wir den Platz fast für uns allein, nur jemand anderes war dort – im Zelt! Ja, im ZELT! ⛺ Vermutlich ohne Generator, denn wir haben absolut nichts gehört. Ausnahmsweise kamen wir mal an, als es noch hell war. Es war wirklich ein schöner und zudem kostenloser Platz. In der Hochsaison dürfte es hier allerdings deutlich voller sein. Natürlich war es auch diesmal wieder bitterkalt in der Nacht, aber wir hatten uns mittlerweile daran gewöhnt und liessen den Motor einfach fleissig laufen, um uns warmzuhalten.

 

Der nächste Morgen begann mit einer kleinen Pechsträhne. Zunächst kam kein Wasser mehr aus dem Hahn – erst dachten wir, die Leitung sei eingefroren. Doch im Nachhinein stellte sich heraus, dass der Wassertank einfach leer war. 🙈 Als wäre das nicht genug, brach auch noch der Verschluss vom Abwassertank ab. Jetzt war es soweit: Ohne funktionierendes Wassersystem war unser teurer Camper nicht mehr viel mehr als ein grosses, unpraktisches Auto. 😬 Und wieder mussten wir mal wieder mit dem Customer Service Kontakt aufnehmen.

 

Nach unserem Tag im Bryce Park war eine Dusche 🚿🧼 dringend nötig. Im Sommer wäre das vermutlich kein Problem gewesen, aber im Winter sieht das anders aus. Die Duschen im Park waren geschlossen, und laut iOverlander war auch die Dusche im Ruby's Inn zu. Ich hatte dem Inn zwar eine E-Mail geschrieben und erfahren, dass Duschen zu bestimmten Zeiten möglich wäre, aber die Antwort kam leider zu spät. Also ging unsere Reise – etwas stinkend – weiter. 😅

ℹ️ Info

  • Bryce Canyon: National Park Service Seite mit allen Infos zum Park (Shuttlebus, Camping, Alerts, Permits etc.)
  • Bryce Canyon Visitor Guide: Eine Broschüre mit allen wichtigen Informationen zum Park, die auch in gedruckter Form am Eingang erhältlich ist. Sie bietet einen guten Überblick, weitere Karten und Details sind auf der Website verfügbar.

Zion Nationalpark

Der Park hat mir von Anfang an nicht gefallen. Er hat mich zu sehr an Lauterbrunnen erinnert: Massentourismus bis zum Gehtnichtmehr (trotz Nebensaision), und er sah auch ein wenig aus wie Lauterbrunnen. Dieser erste Eindruck hat sich dann leider noch verstärkt.

 

Zuerst habe ich erfahren, dass man für die Wanderung zu Angels Landing (die Top-Wanderung im Park) eine Bewilligung benötigt. 🤷🏻 Man kann entweder an der "Next-Day-Lotterie" teilnehmen oder sich über die "Seasonal Lottery" für weit im Voraus liegende Daten bewerben. An der Next-Day-Lotterie kann man am Vortag zwischen 12 und 15 Uhr teilnehmen. Natürlich habe ich erst um 15:10 Uhr auf die Website geschaut – typisch! 😅 Wir hatten aber auch keine Lust, nur wegen dieser Wanderung einen weiteren Tag zu bleiben. Deshalb haben wir uns dann damit abgefunden.

 

Eine weitere Attraktion ist der Scenic Drive. Normalerweise kann man ihn nur mit dem Shuttlebus erkunden. Logischerweise war der Shuttlebetrieb gerade am 29.12. eingestellt worden – wir kamen natürlich am 30.12. an. 🤣 Immerhin durfte man den Scenic Drive jetzt mit dem eigenen Auto befahren. Allerdings lassen sie nur eine begrenzte Anzahl Fahrzeuge hinein, und danach ist es reine Glückssache, ob man reinkommt. Es gibt keine Warteschlange am Eingang; man muss schlicht zur richtigen Zeit dort sein. Bei uns hat es leider nicht geklappt, aber immerhin konnten wir direkt am Eingang parken.

 

Wir sind dann einfach losgelaufen. Glücklicherweise hat uns ein netter Autofahrer unterwegs mitgenommen und bis zum Trailhead gebracht. Von dort wanderten wir bis zum Scout Lookout (Lookout unterhalb Angels Landing) und erkundeten anschliessend noch ein Stück des West Rim Trails. Es war okay, hat uns aber nicht umgehauen. Da stehen wir doch mehr auf Lauterbrunnen. 😉 Aber wer weiss, vielleicht hätten wir Angels Landing machen müssen für ein Wow-Moment...

 

Wir haben uns dann auf den Rückweg in Richtung unseres Campers gemacht. Da wir keine Lust hatten, die letzten paar Kilometer zu Fuss zu gehen, haben wir per Anhalter versucht, zurückzukommen. Nach gefühlt 25 Autos hat es dann endlich geklappt.

🏕️ Camping

Auf dem Weg zum Zion-Nationalpark gab es irgendwie nicht viel Brauchbares, und ich musste dringend mein Hygieneproblem lösen. 🙈 Also sind wir direkt in den Park gefahren und haben die beiden Duschmöglichkeiten auf iOverlander gecheckt. Natürlich waren beide ein Reinfall: Die eine Dusche haben wir nicht gefunden, und die andere war ausser Betrieb. Die Campingplätze im Zion waren entweder zu teuer oder hatten keine Duschen, obwohl sie kostenpflichtig waren. Es war klar, dass es hier keine Dusche geben würde, und ich war langsam am Verzweifeln. 😭

 

Auf dem Weg zu einem BLM-Campingplatz hielten wir noch bei einem RV-Park, um zu fragen, ob wir dort duschen könnten. Und siehe da: Eine nette Dame hatte entweder Mitleid mit uns oder wollte uns stinkende Assis schnell loswerden. 😂 Sie liess uns kostenlos duschen, aber bat uns, es niemandem zu verraten – also bleibt der Spot anonym. 🤫 Die Dusche war jedenfalls ein Traum!

 

Frisch geduscht fuhren wir weiter zum Campingplatz. Natürlich kamen wir mal wieder im Dunkeln an. Dieses Mal war aber einiges anders: Die Strasse zum Campingplatz war in einem miserablen Zustand – eine super holprige Schotterpiste. Ausserdem war der Platz schon ziemlich voll, sodass wir eine Weile über diese fiese Strasse fahren mussten. Zum Glück fanden wir schliesslich einen Platz. Meine Nerven waren allerdings hinüber, und auch am nächsten Morgen, bei Tageslicht, fand ich die Strasse einfach schrecklich. 😰 Das hat mir wieder klargemacht: Beim nächsten Campingtrip in Nordamerika nur noch mit einem 4x4 und ausreichend Bodenfreiheit!

 

Nach unserem Besuch im Zion ging es weiter Richtung Las Vegas. Zwischen Zion und Vegas übernachteten wir erneut auf einem BLM-Camping. Dieses Mal hatten wir Glück mit der Strasse: Sie war eine recht gute Schotterpiste, und wir kamen sogar bei Tageslicht an. Der Platz war zwar gut besucht, aber wir fanden problemlos einen Stellplatz. 😊

ℹ️ Info

  • Zion: National Park Service Seite mit allen Infos zum Park (Shuttlebus, Camping, Alerts, Permits etc.)
  • Winter-Info-Guide: Brochure mit allen wichtigen Infos zum Park, die man am Eingang auch in physischer Form erhält.
  • Angels Landing Permits: Infos zum Angels Landing Bewilligungsprozess

Las Vegas 2.0

Wie es der Zufall wollte, waren wir an Silvester in der Nähe von Las Vegas. Natürlich dachten wir uns: Dann müssen wir Silvester auf dem Strip erleben! Zunächst haben wir uns nach Hotels umgesehen, aber – wie könnte es auch anders sein – die Preise waren astronomisch. Das Venetian hätte uns fast 1'000 USD gekostet. 😱 Also suchten wir nach Campingplätzen in der Nähe und waren überrascht, dass es sogar einige innerhalb der Stadt gibt, teilweise direkt am Strip.

 

Wir dachten, in Las Vegas geht an Silvester richtig die Post ab – und zunächst sah es auch danach aus. Der gesamte Strip war für Autos gesperrt, eine Armee an Polizisten und Polizeiautos war im Einsatz, und alles war grossräumig abgesperrt, ganz im amerikanischen Stil. Aber ehrlich gesagt, für meine (oder europäische?) Verhältnisse war es überraschend entspannt. Das Feuerwerk war leider eher enttäuschend und für Las-Vegas-Verhältnisse ziemlich mickrig.

 

Positiv war immerhin, dass die öffentlichen Verkehrsmittel an diesem Abend kostenlos waren. Dafür hat unser 3-USD-Bier im Casino Royale dann plötzlich 5 USD gekostet – danke, Dynamic Pricing! 🙄

🏕️ Camping

Bevor wir zum unserem Camping gefahren sind, sind wir wieder zum Travellers Autobarn gefahren, um unsere ganzen Problemchen zu lösen. Dort stellte sich dann heraus, dass wir einfach zu dumm waren – die Wasserpumpe funktionierte einwandfrei, der Wassertank war einfach leer. Ja, wir haben es tatsächlich geschaft, den Tank nicht zu füllen. 😅🙈

 

Der Verschluss des Wassertanks konnte leider nicht repariert werden, aber unsere selbst gekaufte Zange hat ihren Zweck erfüllt. Zum Glück waren sie beim Steinschlag echt entspannt. Die Mitarbeiterin meinte nur, dass sie das problemlos flicken könnten und es für uns keine zusätzlichen Kosten geben würde. 😅

 

Anschliessend fuhren wir zum Campingplatz Las Vegas KOA Journey at Sam's Town, etwas ausserhalb der Stadt. Für rund 75 USD war es eine gute Wahl: ein typischer RV-Park ohne viel Privatsphäre, aber mit sauberen WCs/Duschen, gutem Internet und Full Hookup. Zudem war die öffentliche Verkehrsanbindung direkt zum Strip super.

Death Valley Nationalpark

Nach dem nervigen Zion war es im Death Valley angenehm entspannt. 😋 Für einige Aktivitäten, wie z. B. Backcountry-Camping, benötigt man zwar auch eine Genehmigung, aber das ist völlig in Ordnung – solche Regelungen gibt es auch in anderen Parks und machen aus meiner Sicht Sinn. Positiv war auch, dass der Park nicht überlaufen war. Wir konnten alle gewünschten Orte problemlos besuchen und haben immer sofort oder nach kurzer Wartezeit einen Parkplatz gefunden. 

 

Wir starteten vom Stovepipe Wells Camping und fuhren zuerst zum Dantes View, mit einem Zwischenstopp am Zabriskie Point. Beide Aussichtspunkte haben uns sehr gut gefallen. Danach ging es zurück, um Badwater zu besuchen. Zwar ist es dort schön, aber im Vergleich zur Salzwüste von Uyuni kann es nicht ganz mithalten.

 

Auf dem Rückweg nahmen wir den Artists Drive mit und machten den Golden Canyon Trail. Beides war in Ordnung, aber unserer Meinung nach kein absolutes Muss. Auf dem Weg Richtung Los Angeles legten wir noch einen Stopp am Father Crowley Overlook ein. Dieser Aussichtspunkt, ganz am Rand des Parks, hat uns nochmal sehr gut gefallen. Er bot einen anderen Blickwinkel und war zudem deutlich weniger überlaufen als die ersten beiden Highlights.

 

Sicherlich hätten die vielen Offroad-Strecken im Park Spass gemacht, aber mit unserem 2WD-Campervan war das leider nicht möglich. Alles in allem war der Park nett, aber nicht unbedingt der spektakulärste.

🏕️ Camping

Es (oder Ich? 🤔😅) war leider mal wieder etwas kompliziert. 

 

Zuerst fuhren wir am Desert Campsite The Pads (iOverlander) vorbei. Warum wir uns dagegen entschieden haben, weiss ich nicht mehr genau. Rückblickend wäre dieser Spot aber vermutlich die bessere Wahl für das Death Valley gewesen: kostenlos, ideal am Parkeingang gelegen und wahrscheinlich auch gut mit einem 2WD-Campervan erreichbar. Allerdings war er schon ziemlich gut besucht.

 

Auf dem Weg in Richtung Visitor Center gab es ausserdem einige Möglichkeiten für Backcountry Camping (Achtung teilweise nur mit Permit und Reservation!). Das haben wir jedoch ebenfalls ausgelassen, vor allem wegen der unklaren Strassenbedingungen und fehlendem Internet. Zudem waren nur noch ein oder zwei Plätze frei, was die Entscheidung einfacher machte.

 

Am Ende landeten wir auf dem Stovepipe Wells Campground (iOverlander). Die Übernachtung kostete 18 USD, bot dafür aber nicht viel – ein typischer Dry-RV-Platz ohne besonderen Komfort. Internet gab es ebenfalls nicht, was zwar ärgerlich war, aber nicht überraschend, da die Internetabdeckung in Kalifornien deutlich schlechter ist als in anderen Bundesstaaten. Immerhin konnte man im Saloon gegenüber ein gutes Bier geniessen, was den Aufenthalt etwas angenehmer machte. Im Hotel auf der anderen Strassenseite konnte man zudem duschen. Allerdings kostete eine Dusche stolze 10 USD pro Person – und dafür gab's bei mir nur lauwarmes Wasser. Und die Duschen bei einigen Gelegenheiten vorher waren defintiv dringender.

 

Natürlich kamen wir wegen der unnötigen Luxus-Dusche mal wieder erst im Dunkeln am nächsten Schlafplatz an. Wir waren - wie könnte es auch anders sein - mal wieder auf einem Dispersed Camping. Der Platz lag meiner Einschätzung nach noch im Nationalpark, allerdings war ich mir nicht sicher, ob wir ohne Backcountry-Permit dort bleiben durften. Es gab ein Schild, dass Camping ab einer Entfernung von einer Meile zur geteerten Strasse erlaubt ist. Und auf iOverlander habe ich auch nichts gelesen. Die Zufahrtsstrasse war allerdings der absolute Horror, und die meisten Plätze waren bereits belegt. Nach einer Weile gaben wir auf und parkten einfach in einem Pullout am Strassenrand.

ℹ️ Info

  •  Death Valley: National Park Service Seite mit allen Infos zum Park (Camping, Alerts, Permits etc.)

Reise auf LA

Da uns nicht mehr viel Zeit blieb, entschieden wir uns, ohne einen grossen Umweg für weitere Sehenswürdigkeiten langsam Richtung Los Angeles aufzubrechen. Mit jedem Kilometer Richtung Süden wurden die Temperaturen höher und die Tage merklich länger. So konnten wir das Camperleben endlich etwas mehr geniessen.

 

Zuerst besuchten wir den Red Rock Canyon State Park. Die Anfahrt über den Highway 190 war wirklich beeindruckend – die Landschaft einfach atemberaubend. Der Park selbst war zwar ganz nett, konnte aber mit Highlights wie dem Grand Canyon nicht ganz mithalten.

 

In der Nähe befindet sich ein von BLM betriebenes Gelände mit Strecken für Off-Highway-Fahrzeuge, wo wir auch übernachtet haben. Natürlich hatten wir richtig Lust, selbst loszulegen, aber die Preise waren leider ziemlich abschreckend. Ein UTV für vier Personen hätte uns 500 USD für nur zwei Stunden gekostet – das war dann doch deutlich über unserem Budget.

🏕️ Camping

Die ersten beiden Nächte verbrachten wir auf dem kostenlosen BLM-Campingplatz in der Jawbone Canyon OHV Area (iOverlander). Tagsüber war etwas Betrieb, und man konnte immer wieder OHVs sehen und hören. Insgesamt war es jedoch ein wirklich schöner Platz. Die Strasse zu den Campsites war asphaltiert, die Stellplätze weit voneinander entfernt, grosszügig bemessen und eben.

 

Die letzte Nacht verbrachten wir auf dem Monte Cristo Campground (iOverlander) im Angeles National Forest. Der Platz kostete 12 USD und bot einfache, aber praktische Ausstattung: Plumsklo, frisches Wasser, Abfallbehälter, Tisch und Bank. Die Stellplätze waren eben und sonnig, was den Campingplatz zu einem guten Ort machte, um zu packen und aufzuräumen.

 

Was uns jedoch erstaunte, war das Verhalten einiger Besucher: Trotz striktem Feuerverbot entzündeten viele Lagerfeuer und verliessen den Platz, ohne diese vollständig zu löschen. Angesichts der hohen Waldbrandgefahr in der Region rund um Los Angeles war das doch recht erstaunlich.

Los Angeles

Nachdem wir den Camper in Inglewood abgegeben hatten, nahmen wir den Bus Richtung Downtown, wo unser Hotel lag. Irgendwie kam mir Inglewood bekannt vor, und ich brachte es mit Gangs in Verbindung – die Busfahrt hat diesen Eindruck dann bestätigt.

 

Ein netter Typ sprach uns an und begann irgendwann davon zu erzählen, dass wir uns in einem Ganggebiet befänden. Er meinte aber, es sei heute nicht mehr so schlimm wie früher, als es noch Drive-by-Shootings gab. 🙈🤣 Kurz darauf fühlte sich ein anderer Fahrgast offenbar provoziert. Er machte dumme Kommentare, woraufhin eine entschlossene Lady ihm Kontra gab. Die Auseinandersetzung ging gefühlt zehn Minuten hin und her, bis der aufgebrachte Typ schliesslich ausstieg.

 

Am ersten Abend gingen wir nach Hollywood, um den Walk of Fame anzuschauen. Wie erwartet war er nicht gerade beeindruckend – eher etwas heruntergekommen. Trotzdem kann man auf der Suche nach dem nächsten Stern die Umgebung erkunden. Allerdings gibt es erstaunlich viele Sterne von Leuten, die man überhaupt nicht kennt. Als wir am Madame Tussauds Museum vorbeikamen, entschieden wir uns spontan, hineinzugehen. Zu meiner Überraschung war das wirklich ziemlich cool und hat sich gelohnt.

Da die Stadt riesig ist und zwischen den Sehenswürdigkeiten oft grosse Distanzen liegen, nahmen wir mal wieder einen Hop-on-Hop-off-Bus. Leider war das ein kompletter Reinfall. Zuerst mussten wir fast zwei Stunden warten, bis endlich ein Bus kam. Ausserdem fahren die Busse nur zwischen 9 und 17 Uhr, und die Hälfte der Zeit steht man im Stau. Die meisten Stopps auf der Tour waren ohnehin uninteressant für uns. Die Hauptziele wie Beverly Hills, Venice Beach und Co. kann man viel besser und günstiger mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen.

Venice Beach war für uns ebenfalls eher eine Enttäuschung. Der Strand selbst ist zwar schön, aber die Umgebung wirkt ziemlich heruntergekommen. Und wie überall in Los Angeles gibt es dort unglaublich viele Obdachlose. Was aber wirklich erschreckend war, war das riesige Feuer, das in der Nähe ausgebrochen ist. Am Ende waren es sogar drei oder vier Brände, die rund um Los Angeles wüteten. Zum Glück konnten wir am nächsten Tag mit dem Schiff aus der Stadt fliehen.

 

In den USA ist generell schon vieles digitalisiert und automatisiert, aber in Los Angeles ist es noch ausgeprägter. Überall sieht man Lieferroboter, die Waren ausfahren, und auch selbstfahrende Taxis sind keine Seltenheit. Und Teslas (auch Cybertrucks) gibt's wie Sand am Meer.

🏕️ Camping - Das Ende

Nachdem wir – wie so oft in einer Grossstadt – ein paar Mal falsch abgebogen waren, war es endlich so weit: Wir konnten unseren Camper abgeben. Abgesehen von einem Steinschlag, der glücklicherweise kein Problem darstellte, verlief alles reibungslos und ohne weitere Blessuren.

 

Fazit

Im Winter würden wir definitiv keinen Camper von Travellers Autobarn mehr mieten. Selbst im Sommer bin ich mir nicht sicher, obwohl die Camper in der warmen Jahreszeit sicher angenehmer sind. Was jedoch durchgehend positiv war, war der Kundenservice: Der Support und die Mitarbeiter vor Ort waren immer super entspannt, freundlich und hilfsbereit. Alles in allem war es ein Campingerlebnis mit Höhen und Tiefen.

🍔 Food & Drinks

  • Der Grand Central Market in Los Angeles ist ein lebendiger Markt, der eine breite Auswahl an kulinarischen Genüssen bietet. Es gab einmal einen leckeren Burger im For the Win. Und beim The Donut Man konnte ich auch nicht widerstehen und musste Donuts probieren.
  • Per Zufall sind wir am H&H Brazilian Steakhouse vorbeigelaufen – und konnten einfach nicht widerstehen. Das Angebot war wirklich fair: die All You Can Eat Churrasco Experience für 70 USD pro Person und All You Can Drink Cocktails für nur 29 USD. Das kalte Buffet war riesig, die Fleischspiesse exzellent und die Cocktails einfach der Hammer. Kann ich nur wärmstens weiterempfehlen!
  • Die Bar The Wolves ist eine richtig coole und gemütliche Bar in Downtown, die mit interessanten Cocktail-Varianten überrascht – darunter auch Kreationen mit griechischem Joghurt und Fenchel.

Hotel

Wir waren im citizenM Los Angeles Downtown, einem modernen und stylischen Hotel. Die Zimmer sind kompakt, aber durchdacht eingerichtet – das Bett war extrem bequem, und die Einrichtung sehr stylisch. Alles war voll digitalisiert, und die Steuerung erfolgte bequem über ein iPad. Das Licht liess sich in verschiedenen RGB-Farben einstellen, und die Rollläden sorgten für absolute Dunkelheit.

 

Die Lage war ebenfalls top: Eine U-Bahn-Station war in der Nähe, und der Grand Central Market ist ebenfalls schnell erreichbar. Das Wichtigste aber: Es gab ein Fitnessstudio! Nach all dem Fast Food und dem eher unsportlichen Wintercamping war es höchste Zeit, dem Winterspeck den Kampf anzusagen. 🤣

Sonstiges

Transport

Obwohl die Stadt sonst grossen Wert auf technologischen Fortschritt legt, wirkt der öffentliche Nahverkehr hier überraschend altmodisch. Es gibt zwar eine App, die wir als Nicht-Amerikaner jedoch nicht herunterladen konnten. Zudem soll man angeblich mit Apple Wallet zahlen können – was uns als Android-Nutzer natürlich auch nichts half. Im Bus konnte man dann nur mit einer TAP-Karte (die wir noch nicht hatten) oder mit Bargeld ohne Wechselgeld bezahlen. Dass man ausgerechnet 1.75 USD passend dabei hat ist eher unwahrscheinlich. Zum Glück durften wir ausnahmsweise gratis mitfahren.

 

Die TAP-Karte kann man für 2 USD an verschiedenen Stellen, wie z. B. an Schaltern in U-Bahn-Stationen, kaufen. Immerhin ist das Preissystem recht fair: Eine einfache Fahrt mit Metro-Bus und -Bahn beinhaltet zwei Stunden kostenlose Umstiege, wenn mit der TAP-Karte gezahlt wird. Dank der sogenannten Fahrpreisobergrenze ("Fare Capping") zahlt man nie mehr als einen festgelegten Betrag innerhalb eines bestimmten Zeitraums (5 USD pro Tag, 18 USD pro Woche). Hat man diesen Betrag erreicht, sind alle weiteren Fahrten kostenlos. Weitere Infos findet man hier

 

Für Haltestellen und Abfahrtszeiten haben wir Google Maps genutzt, was gut funktioniert hat. Und plant unbedingt genug Zeit ein! Die Stadt ist riesig, und die Wege sind entsprechend lang – es dauert einfach eine Ewigkeit, von A nach B zu kommen, v.a. mit dem Bus.

Fazit

Wintercamping macht nicht so viel Spass – es ist eiskalt, viele Campgrounds sind geschlossen, und die Tage sind superkurz. Aber dafür ist es nicht überlaufen. In der Hochsaison sind die Plätze sicher überfüllt und teuer. Rückblickend wären wir lieber länger in Südamerika geblieben und hätten direkt auf ein Schiff gehen sollen. Aber hey, es war ein Abenteuer, das man nicht so schnell vergisst.

 

Amerika ist recht teuer, besonders wenn man Aktivitäten machen möchte, und auch die Grossstädte schlagen ordentlich zu Buche.

 

Die Amerikaner mochte ich eigentlich, obwohl ich vorher ein paar Vorurteile hatte. Sie sind sehr offen und freundlich, und es wirkt nicht oberflächlich – sie sind wirklich interessiert. Man kommt super schnell ins Gespräch. Das ist in der Schweiz und auch in Europa schon ein wenig anders. 

 

Ich hatte das Vorurteil, dass Amerikaner wenig weltoffen sind, aber das hat sich nicht bestätigt. Natürlich sind uns hin und wieder ein paar stereotype Charaktere begegnet 😂, aber viele waren überraschend gut über internationale Themen informiert. 😉

Ich kenne mich in der US-Politik nicht 100% aus und wusste nicht immer, ob wir in einem demokratischen oder republikanischen Staat waren. In Trump-Land waren wir aber nur einmal in einer Tankstelle in Arizona, dafür richtig. 🤣 Sonst hielt sich das Politische ziemlich in Grenzen – vielleicht, weil die Wahlen schon vorbei waren. 🤷‍♀️

Nice to Know

Auto mieten - Versicherung

Vorweg: Ich bin kein Versicherungsexperte, aber leider musste ich mich intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen. Wir waren ziemlich naiv und gingen davon aus, dass man bei einer Autovermietung in den USA wie in Europa eine Grundversicherung (Kasko & Haftpflicht) bekommt. Aber weit gefehlt – in den USA ist das anders. Kaskoversicherung oder Collision Damage Waiver (CDW) muss auf jeden Fall zusätzlich gebucht werden, und die Haftpflicht hängt vom Bundesstaat ab. Im Standard ist man auf jeden Fall unterversichert, es braucht noch eine Supplementary Liability Insurance (SLI). Bei unserer Campervermietung konnte man nach Vertragsabschluss auch keine zusätzliche Versicherung mehr abschliessen. Ich habe dann noch versucht, über verschiedene Versicherungsgesellschaften eine Haftpflicht abzuschliessen, aber das hat nicht wirklich geklappt. Ich fand zwar ein paar Anbieter, war mir aber unsicher, ob ich dort wirklich das richtige Produkt bekomme.

 

Fazit: Nächstes mal informiere ich mich besser und schliesse einfach eine Versicherung ab, den Psycho-Terror beim Fahren halte ich nicht noch mal aus. 🤣🙈

🏕️ Camping

Die App iOverlander war einmal mehr ein unverzichtbarer Begleiter. In Nordamerika eignet sie sich hervorragend, um alles rund ums Camping zu finden. Die Informationen sind fast immer präzise und zuverlässig. In den USA gibt es zahlreiche Möglichkeiten, kostenlos zu campen – sei es in National Forests, auf BLM-Land oder auf Parkplätzen wie denen von Walmart.

 

Diese Plätze bieten in der Regel keine Einrichtungen, höchstens findet man gelegentlich ein Plumpsklo. Es gab aber auch Ausnahmen: Manche Plätze hatten sogar richtige WCs, Frischwasser, Bänke, Tische und Feuerstellen.

 

Die Strassenbedingungen zu diesen Plätzen sind unterschiedlich: Oft führen Schotterstrassen dorthin, die mal besser, mal schlechter gepflegt sind. Ein 4x4-Fahrzeug ist hier ein klarer Vorteil. Für die nächste Reise denke ich über einen Pickup mit Aufbau nach – die perfekte Kombination aus Flexibilität und Komfort. Im Winter ist zudem eine Standheizung unverzichtbar.

 

Das Thema Duschen war eher mühsam: Im Sommer wäre es wohl einfacher gewesen, da viele Nationalparks Duschen anbieten, die im Winter oft geschlossen sind. Einige Campings bieten Duschen auch für externe Gäste an. Falls dies nicht offiziell erlaubt ist, lohnt sich ein freundliches Nachfragen – so konnten wir gelegentlich sogar kostenlos auf einem RV-Park duschen.

 

Die Benzinpreise variieren stark je nach Bundesstaat: In Kalifornien kosten sie meist rund 4.50 bis 5 USD pro Gallone, während sie in Arizona, Utah oder Nevada häufig unter 3 USD liegen. 

 

ℹ️ Info

Fun

In den USA scheint wirklich alles möglich zu sein, aber leider ist es auch ziemlich teuer. In Las Vegas sind wir an einer Shooting Range vorbeigefahren, wo man mit einem Maschinengewehr schiessen konnte. Natürlich wollte ich das ausprobieren, aber das hätte mind. 250 USD gekostet. Also habe ich mal recherchiert, welche verrückten Aktivitäten es noch gibt, und stiess auf Dinge wie: aus einem fliegenden Helikopter mit einem Maschinengewehr (Gunship Helicopters)schiessen, mit einem Panzer fahren, mit dem Panzer über Autos fahren und – die Krönung – mit einem Panzer durch ein Haus (Drive a Tank) fahren. 🤣 Mann, ich hätte richtig Bock darauf gehabt! Leider kamen wir hier schnell bei ein paar Hundert Dollar und mehr an. Nächstes Mal plane ich auf jeden Fall ein 1000 USD Fun-Budget ein!

Nationalparks

 

Der America the Beautiful Annual Pass macht schnell Sinn, wenn man mehrere Nationalparks besuchen möchte. Der Pass kostet 80 USD pro Auto und deckt den Eintritt für viele Nationalparks sowie andere Gebiete wie BLM und den US Forest Service ab. Ein Einzeleintritt für einen Nationalpark liegt oft bei 35 USD, sodass sich der Pass bereits ab dem dritten Park rentiert. Wir haben unseren Pass direkt am Grand Canyon-Eingang gekauft. Man kann ihn auch bestellen.

 

ℹ️ Info

  • National Park Service: Seite mit allen Infos zu den National Parks in den USA.
  • Passes: Informationen zu den verschiedenen Tickets.
  • NPS App: National Park Service App mit allen Infos zu den Parks.

Preise und Trinkgeld

Die Preisgestaltung in den USA ist echt nervig. Oft sind die Preise ohne Steuern angegeben, und dann kommt noch das leidige Thema Trinkgeld dazu. Es ist zwar traurig, dass viele Leute ohne Trinkgeld kaum etwas verdienen, aber ich bin auch nicht die Heilsarmee. Da bin ich halt dann der doofe Tourist und gebe, wenn es okay war, 10%, bei besonders gutem Service vielleicht 15 %. Auf der Rechnung schlagen sie einem Trinkgeldbeträge wie 18 %, 25 % oder sogar 30 % vor. 🤷🏻😱 Bei Starbucks und Co. gibt’s gar nichts. Und man muss echt aufpassen, dass man nicht den falschen Knopf drückt, sonst ist's dann plötzlich 30% teurer. 🤣 

 

Ebenfalls gewöhnungsbedürftig ist die Praxis in den USA, dass man häufig seine Kreditkarte abgeben muss. Am Ende erhält man eine Quittung, auf der man per Hand das Trinkgeld einträgt. Das wirkt auf mich doch recht anfällig für Betrug. 🤣 Ob es damit zusammenhing, wissen wir nicht, aber Nikkis Kreditkartendaten wurden tatsächlich gestohlen, und er musste seine geliebte Amex sperren lassen. Zum Glück hatte ich noch die Partnerkarte, sodass wir nicht komplett aufgeschmissen waren.

Essen

In dem Grossstädten haben wir schon richtig gut gegessen, und natürlich haben wir auch oft selbst gekocht. Aber in den USA sind Fast-Food-Restaurants einfach allgegenwärtig – von McDonald's über Burger King, Wendy's und Taco Bell bis hin zu Starbucks. Es überrascht daher kaum, dass es in den USA überdurchschnittlich viele Menschen mit Übergewicht gibt. Und ja, im Walmart sieht man tatsächlich einige, die mit diesen E-Scootern durch die Gänge fahren. 😂 Das ist also kein Klischee!

 

Im Walmart kann man allerdings wirklich gut einkaufen. Inwiefern die Lebensmittel biologisch angebaut sind, weiss ich allerdings nicht. Ich habe aber gehört, dass in der US-Landwirtschaft einige Mittel verwendet werden dürfen, die in der Schweiz verboten sind.

 

Wendy's gibt es bei uns in der Schweiz leider nicht, und das ist wirklich ein Fehler – für uns ist Wendy's klar die Nummer eins unter den Fast-Food-Ketten! Taco Bell hingegen muss definitiv nicht in die Schweiz kommen. Das habe ich zum ersten und letzten Mal gegessen – ein Erlebnis, das ich nicht unbedingt wiederholen muss. 😅

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